Was ist eine Organspende?

O wie Organspende

Organspende bedeutet, dass ein anderer Mensch Organe von einem kriegt. Das können zum Beispiel sein,  Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse, Niere oder Leber. Bei manchen Organen geht das nur, wenn man selbst schon gestorben ist. Manche Organe kann man aber auch spenden, wenn man noch lebt. Das passiert in Deutschland meistens mit den Nieren und bei Teilen der Leber.

Wenn man Organe spendet, dann will man entweder jemandem, der sehr krank ist, helfen, dass er überleben kann. Oder man möchte helfen, dass jemand nicht so stark unter einer Krankheit leidet. Ein Beispiel, Wenn jemand bestimmte Krankheiten an der Niere hat, dann ist die Person im Alltag stark eingeschränkt. Und mit einer Nieren-Spende wird ihr Leben dann viel leichter.

Bei den Organen, die man erst spenden kann, wenn man gestorben ist, muss man vorher entscheiden. Also wenn man noch lebt. Man muss entscheiden, ob man Organe spenden möchte, und wenn ja, ob alle oder nur bestimmte Organe. Zumindest in Deutschland ist das so. Das geht mit einem sogenannten Organspendeausweis oder in der Patientenverfügung. Die Patientenverfügung ist ein Dokument, in dem steht, was mit einem passieren soll, wenn man so schwer krank ist, dass man nicht mehr selbst entscheiden kann, was passieren soll. Und eben auch, was passieren soll, wenn man stirbt. Seit dem 18. März 2024 kann man sich auch in das Organspende-Register eintragen lassen.

Wie läuft eine Organspende ab?

Also, man kann lebenswichtige Organe nur dann spenden, wenn man hirntot ist. Das heißt, das Gehirn funktioniert nicht mehr. Und das wird sich auch nicht mehr ändern. Das heißt, der Mensch wird nicht mehr aufwachen, sprechen oder leben können, ohne künstlich beatmet zu werden. Es ist nur noch der Körper da. Das kann zum Beispiel nach einem Herzinfarkt passieren oder wenn es Blutungen im Gehirn gab. Das mit dem Hirntod ist wichtig, weil nur dann können Ärztinnen und Ärzte dafür sorgen, dass die Organe noch für eine kurze Zeit gut durchblutet bleiben und in einem guten Zustand sind.

Wenn das der Fall ist, müssen zwei Fachärztinnen oder -ärzte den Hirntod nochmal überprüfen und bestätigen, bevor das Organ rausgenommen werden kann, das gespendet werden soll. Die Wunden werden danach übrigens auch wieder verschlossen. Damit sich die Angehörigen dann vom Körper der oder des Toten verabschieden und ihn beerdigen können.

Nachdem die Organe rausgenommen wurden, werden sie sofort von Ärztinnen oder Ärzten untersucht. Sie schauen, ob sie für einen anderen Menschen geeignet sind. Zum Beispiel, ob die Blutgruppe passt oder bestimmte Merkmale von den Geweben. Dann kommt das Organ so schnell es geht zum Empfänger oder zur Empfängerin. Beim Transport wird es gekühlt, mit einer speziellen Flüssigkeit sozusagen "ernährt" und überwacht. Wer das Organ bekommt, das kommt darauf an, wie dringend eine Person auf ein Organ wartet. Und wie wahrscheinlich es ist, dass jemand das neue Organ gut verträgt.

Können alle Menschen Organe spenden?

Ja, eigentlich schon. Man kann spenden, egal wie alt man ist. Und es gibt auch nur wenige Krankheiten, bei denen man keine Organe spenden darf. Etwa, wenn man eine Krebserkrankung hat oder eine HIV-Infektion. Und, Wenn man lebend spendet – das geht, wie gesagt, bei einer Niere oder einem Teil der Leber – dann muss man zum Beispiel schon 18 Jahre alt sein und gesund genug, damit man ein Organ abgeben kann.

------

Das war gesundheit-hören – Das Lexikon. Mein Name ist Peter Glück. Ich bin Chefredakteur von gesundheit-hören.

Und wenn ihr mehr zum Thema Organspende wissen wollt – es gibt auf der Webseite der Apotheken Umschau noch ganz viele Infos dazu. Alle wichtigen Links haben wir euch in die Infos zu dieser Folge gepackt.

ÜBRIGENS

Im Jahr 2020 gab es in Deutschland 913 Organspenderinnen und Organspender. Aber es braucht eigentlich noch viel mehr. Einen Organspendeausweis kriegt ihr in der Apotheke. Und auch online. Die Links dazu findet ihr in den Infos zu dieser Folge.