Was ist Borreliose?

B wie Borreliose

Borreliose ist eine Krankheit, die durch Zecken übertragen wird. Davon kann man Fieber oder Schmerzen kriegen. Zecken sind diese winzigen Krabbeltierchen, die mit Spinnen verwandt sind. Und die wir oft gar nicht bemerken. Aber sie saugen gerne unser Blut und dafür stechen sie uns und hängen dann an uns fest. Und dabei können sie Bakterien und Viren an uns weitergeben, also winzige Krankheitserreger. Der genaue Name der Krankheit, ist übrigens Lyme-Borreliose...

Wie genau bekommt man Borreliose? 

Wenn uns eine Zecke sticht, dann saugt sie ein bisschen von unserem Blut. Manchmal kann man das sogar sehen, weil eine Zecke nach dem Blutsaugen viel größer ist als vorher. Und beim Blutsaugen kann sie, wie schon gesagt, Bakterien, also kleine Krankheitserreger, an uns weitergeben. Die heißen Borrelien. Deshalb nennt man die Krankheit Borreliose. Die Borrelien stören die Zecke nicht weiter. Aber wenn eine Zecke mehrere Stunden an uns saugt, dann können die Borrelien über die Spucke der Zecke in uns Menschen kommen.

Und dann verteilen sich die Borrelien erstmal um die Einstichstelle rum. Die Haut um den Zeckenstich wird teilweise rot und dieser Ausschlag vergrößert sich. Meistens sieht das aus wie ein roter Kreis. Das passiert aber erst ein paar Tage oder manchmal auch Wochen nach dem Zeckenstich. Manche Menschen sind dann auch müde oder haben Fieber. Durch das Blut können die Krankheitserreger weitergetragen werden. Dann können sich auch die Organe und die Gelenke entzünden und schmerzen. Bei längerer Krankheit können die Borrelien auch zu den Nerven und selten zum Herzen gelangen. Wenn Borreliose nicht behandelt wird, kann das schlimme Folgen haben. Teile des Gesichts können gelähmt sein oder der Herzmuskel kann sich entzünden.

Viele Leute merken allerdings gar nicht – oder erst spät –, dass sie Borreliose haben. Denn nicht alle Zecken haben diese Krankheitserreger. In Deutschland bekommt nur etwa 1 von 100 Menschen nach einem Zeckenstich Borreliose. Aber trotzdem, wenn man einen Zeckenstich hat und die Stelle sich entzündet oder rot wird, lieber zur Sicherheit in die Hausarztpraxis gehen. Auch, wenn man die Zecke nicht vollständig entfernen kann. Mit einem Bluttest kann überprüft werden, ob jemand Borreliose hat.

Was hilft dagegen?

Antibiotika helfen, also Medikamente gegen die Krankheitserreger. Die gibt es zum Beispiel als Tabletten. Die sorgen meistens dafür, dass die Menschen wieder ganz gesund werden. Eine Impfung gegen Borreliose gibt es leider noch nicht.

Von Mensch zu Mensch kann Borreliose übrigens nicht weitergeben werden. Wir können uns also nicht bei einem anderen Menschen anstecken. Nur bei einer Zecke…

Das war gesundheit-hören – Das Lexikon. Ich bin Kari Kungel aus dem Team von gesundheit hören, das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau. In unserem Lexikon gibt es auch eine Folge über Antibiotika, also die Art von Medikamenten, die auch gegen Borreliose helfen.

ÜBRIGENS

Warum die Krankheit jetzt eigentlich genau genommen Lyme-Borreliose heißt? Die Borreliose hat ihren Namen, wie gesagt, von den Borrelien. Die wurden nach dem französischen Arzt und Forscher Amédée Borrel benannt – um ihn zu ehren, sozusagen. Und warum Lyme-Borreliose? In den Städten Lyme und Old Lyme in den USA trat die Krankheit in den 70er Jahren besonders häufig auf. Dann hat man da festgestellt, dass sie was mit Zeckenstichen zu tun hat.