Was ist Magersucht?
Shownotes
Magersucht ist eine Essstörung. Was genau es damit auf sich hat, erfahrt ihr in dieser Folge.
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⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.
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Stand der Folge: 05.04.2024
Transkript anzeigen
M wie Magersucht
Magersucht ist eine Essstörung. Dabei will man unbedingt abnehmen, und zwar immer – und immer noch mehr. Man ist also quasi süchtig danach mager zu werden, also sehr dünn. Am häufigsten ist Magersucht bei Jugendlichen oder jungen Erwachsenen. Von 1000 Mädchen oder Frauen haben etwa 14 das einmal in ihrem Leben. Bei Jungs und Männern sind es weniger, nur 2 von 1000.
Was genau ist Magersucht?
Menschen, die Magersucht haben, haben Angst – wirklich große Angst – zuzunehmen. Und diese Angst bestimmt ihr Leben. Sie denken fast immerzu ans Abnehmen.
Jugendliche probieren dann zum Beispiel, nicht zuzunehmen, während sie wachsen und älter werden. Dabei ist das eigentlich total normal. Mit 25 wiegen Menschen eben mehr als mit 15.
Warum wollen sie unbedingt abnehmen? Leute mit Magersucht haben ein falsches Bild von ihrem eigenen Körper. Die sehen ihren Körper selbst nicht wie andere ihn sehen, sondern etwa so wie in einem dieser verzerrten Spiegel in einem Spiegelkabinett. Das heißt, die finden sich selbst sogar dann noch zu dick, wenn sie schon super dünn sind – oft eigentlich viel zu dünn. Aber da sie halt das verzerrte Bild haben, wollen sie auch dann noch weiter abnehmen. Das ist für andere Leute manchmal schwer zu verstehen.
Warum bekommt man Magersucht?
Wenn schon andere Menschen aus der Familie magersüchtig waren, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass man die Essstörung auch bekommt. Wahrscheinlich spielen auch bestimmte Botenstoffe im Gehirn eine Rolle.
Ein anderer Grund für diese falsche – oder verzerrte – Vorstellung vom eigenen Körper können die ganzen Bilder sein, die wir täglich sehen – zum Beispiel auf dem Handy oder auf Plakaten. Und die Fotos sind ja digital bearbeitet. Sie zeigen Menschen also nicht so, wie sie in echt aussehen. Und deswegen sollte man sich damit auch nicht vergleichen. Aber manche tun das eben doch. Und dann mögen sie ihren eigenen Körper nicht mehr. Und versuchen, zum Beispiel, abzunehmen.
Um abzunehmen, essen magersüchtige Menschen sehr wenig – oder sogar gar nix. Oder sie treiben sehr, sehr viel Sport. Oder sie nehmen sogar Medikamente – zum Beispiel Abführmittel, damit sie Durchfall bekommen und das Essen schnell wieder aus dem Körper rauskommt. Manche übergeben sich dafür auch absichtlich. Oder sie nehmen Medikamente, die dafür sorgen, dass sie weniger Appetit auf Essen haben. Das alles ist sehr ungesund und gar nicht gut für den Körper.
Manche Menschen, die Magersucht haben, ziehen sich zurück. Sie treffen zum Beispiel keine Freunde mehr und wollen vor allem nicht mit anderen Menschen zusammen essen. Denn da könnte es ja vielleicht auffallen, dass sie nichts oder kaum etwas essen und magersüchtig sind.
Was passiert dann im Körper?
Magersucht kann richtig gefährlich werden. Denn der Körper hat dann nicht genug Energie. Und deswegen arbeitet er sozusagen auf Sparflamme – und fährt alles runter. Die Muskeln werden abgebaut. Bei Frauen kann die Monatsblutung ausbleiben. Die Knochen können weniger stabil werden. Das Abwehrsystem vom Körper kann eventuell nicht mehr so gut arbeiten. Und das alles kann sogar lebensgefährlich sein. 5 von 100 Menschen mit Magersucht sterben an den Folgen der Krankheit. Man sollte sich also unbedingt Hilfe holen, zum Beispiel in der Hausarztpraxis. Die sagen dann, wohin man sich wenden kann.
Das war gesundheit-hören – Das Lexikon. Mein Name ist Peter Glück und ich bin Chefredakteur von gesundheit-hören, dem Audioangebot der Apotheken Umschau. Mehr zum Thema Magersucht findet ihr in den Infos zu dieser Folge. Dort gibt es auch Links und Telefonnummern, für alle, die Hilfe brauchen.
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ÜBRIGENS
Viele Models sind viel zu dünn. Aber in der Modewelt erkennt man langsam, dass das ein Problem ist. Seit einigen Jahren brauchen Models in Frankreich und Israel eine Bescheinigung vom Arzt, wo steht, dass sie gesund sind und nicht zu dünn.
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