Was ist Vaginalpilz?

Shownotes

Bei einem Vaginalpilz oder Scheidenpilz entzündet sich die Schleimhaut, also die feuchte Haut im Innern der Vagina. Warum das so ist, erfahrt ihr in dieser Folge.

Weitere Infos:

⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.

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Stand der Folge: 01.05.2024

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V wie Vaginalpilz

Bei einem Vaginalpilz – manche Leute sagen auch Scheidenpilz – entzündet sich die Schleimhaut, also die feuchte Haut im Innern der Vagina. Das kann jucken, brennen und weh tun. Die Krankheit ist ziemlich häufig. 3 von 4 Frauen haben das mindestens einmal in ihrem Leben. Schuld daran sind winzig kleine Pilze, also Krankheitserreger. Die kann man aber mit dem bloßen Auge nicht sehen.

Was ist das genau?

In unserem Körper gibt es eigentlich immer Pilze. Das klingt jetzt vielleicht etwas sonderbar aber das ist gar nicht schlimm, sondern im Gegenteil ziemlich gut! Denn diese Pilze helfen dabei, dass unser Körper gut funktioniert. So sind eben auch auf der Schleimhaut der Vagina Pilze. Und nicht nur Pilze, sondern auch nützliche Keime, nämlich Milchsäurebakterien. Zwischen den Pilzen und den Milchsäurebakterien besteht normalerweise ein Gleichgewicht. Schleimhäute gibt‘s übrigens auch an anderen Stellen im Körper – zum Beispiel im Mund und in der Nase.

Auf der Schleimhaut der Vagina sind also normalerweiser immer Pilze. Genauer gesagt Hefepilze. Aber wenn die zu viele werden, dann reagiert das Abwehrsystem des Körpers. Und dadurch kann sich die Schleimhaut entzünden. Dann wird sie rot und schwillt an. Es kann jucken oder brennen. Manchmal fließt auch ein bisschen Flüssigkeit raus, das nennt man Ausfluss. Der ist dann meistens weißlich. Er kann auch so ähnlich wie eine Creme aussehen. Der Vaginalpilz kann sich auch auf die Vulvalippen ausbreiten. Dann jucken die auch und können anschwellen.

Wie kann man Vaginalpilz kriegen?

Das kann ganz unterschiedlich sein. Das kann passieren, wenn sich bei den Hormonen, also den Botenstoffen, was ändert. Schwangere bekommen zum Beispiel leichter Vaginalpilz. Auch wenn man die Pille nimmt oder in den Wechseljahren ist und deswegen Medikamente nimmt, die die Botenstoffe ändern, dann ist die Wahrscheinlichkeit höher. Oder wenn die Abwehr des Körpers schwächer ist, zum Beispiel wenn man Diabetes hat.

Und man kann sich bei jemand anderem anstecken – beim Sex, auch beim Oralsex. Wenn der Partner oder die Partnerin eine Pilzinfektion hat – also zu viele Pilze, können die dabei übertragen werden.

Insbesondere bei Schwangeren sollte Vaginalpilz schnell behandelt werden. Denn wenn der sich ausbreitet, kann es sogar passieren, dass das Kind zu früh zur Welt kommt.

Was hilft dagegen?

Vaginalpilz kann man mit Cremes oder Zäpfchen gut behandeln. Für manche davon braucht man ein Rezept vom Arzt oder der Ärztin. Aber manche Cremes und Zäpfchen gibt es auch ohne Rezept in der Apotheke. Die kann man sich holen, wenn man älter als 18 Jahre ist, nicht schwanger ist und wenn man keine anderen Beschwerden hat. Wenn es mit diesen Medikamenten nicht in wenigen Tagen besser wird, dann sollte man aber auf jeden Fall zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt gehen.

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Das war gesundheit-hören – Das Lexikon. Ich bin Peter Glück, der Chefredakteur von gesundheit-hören, das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau. Mehr zum Thema Vaginalpilz findet ihr in den Infos zu dieser Folge. Und wenn euch dieser Podcast gefällt, dann gebt uns doch bitte eine gute Bewertung bei Spotify oder Apple Podcasts.

ÜBRIGENS

Es gibt ein paar sogenannte „Hausmittel“ gegen Vaginalpilz. Manche führen zum Beispiel einen in Joghurt getränkten Tampon in die Vagina ein. Das ist aber keine gute Idee, denn dann kann die Entzündung sogar noch stärker werden. Im Joghurt sind zwar Milchsäurebakterien, und die wären eigentlich gut für die Vagina – aber es sind nicht die richtigen! Deshalb, wenn schon, dann Milchsäurebakterien in Kapseln aus der Apotheke holen – und verwenden, nachdem der Pilz wieder weg ist – oder als Vorsorge.

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