Was ist Niereninsuffizienz?

Shownotes

Normalerweise reinigen unsere Nieren das Blut. Wenn das aber nicht mehr so richtig funktioniert, nennt man das Niereninsuffizienz, also Nierenschwäche. Was genau dabei im Körper passiert, erfahrt ihr in dieser Folge.

Weitere Infos:

⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.

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Stand der Folge: 29.05.2024

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N wie Niereninsuffizienz

Normalerweise reinigen unsere Nieren das Blut. Sie holen dort Stoffe raus, die unser Körper nicht mehr braucht. Damit diese Stoffe dann mit dem Urin aus dem Körper gebracht werden können. Wenn das nicht mehr so richtig bei einer Niere oder beiden Nieren funktioniert, nennt man das Niereninsuffizienz, also Nierenschwäche. Nierenschwäche ist eine Krankheit. Und die ist ab 40 genauso verbreitet in Deutschland wie zum Beispiel Diabetes, also die Zuckerkrankheit. Mindestens 5 Millionen Menschen leiden an einer dauerhaften Nierenschwäche; also etwa 6 von 100.

Wie kommt es, dass die Nieren nicht mehr richtig arbeiten?

Also, dazu müssen wir erst mal kurz erklären, wie sie arbeiten – als Erstes strömt das Blut in die Niere und wird dort von den Nierenkörperchen, das sind so Gefäßknäuel, wie durch 'nen Filter gepresst. Aus ddem, was da rauskommt, dem sogenannten Filtrat, werden wichtige Stoffe wieder zurückgeholt, also etwa Wasser und Zucker, und wieder ins Blut aufgenommen. Was dann noch übrig ist – vor allem Wasser, Harnstoff, Kreatinin und die Stoffe, die unser Körper eben nicht mehr braucht –, das wird im Nierenbecken gesammelt. Und geht dann als Urin in die Blase und schließlich aus dem Körper.

Bei Nierenschwäche – kann man sich ja vorstellen – können die Nieren nicht mehr so gut das Blut filtern. Dadurch sammeln sich Kreatinin und Harnstoff und damit auch Wasser im Körper an. Nicht so gut.

Man unterscheidet da zwischen akuter und chronischer Nierenschwäche. Akut heißt, die Nieren funktionieren plötzlich nicht mehr so gut. Das kann verschiedene Ursachen haben – zum Beispiel kann die Niere bei einem Unfall Schaden nehmen, weil man zum Beispiel viel Blut verloren hat. Oder man hat schwere Verbrennungen erlitten und dadurch viel Flüssigkeit verloren. Was ebenfalls passieren kann, ist eine Blutvergiftung. Dabei hat unsere Körperabwehr massive Probleme eine Infektion in Schach zu halten. Und auch ein schwaches Herz kann die Arbeit der Niere einschränken. Sie wird dann nämlich nicht mehr so gut durchblutet, bekommt also zu wenig Sauerstoff und Nährstoffe. Außerdem können Medikamente die Niere schädigen.

Das Gute ist allerdings, wenn man weiß, was die Ursache für eine akute Nierenschwäche ist, kann man sie beheben. In der Zwischenzeit kann man mit einer Maschine die Arbeit der Nieren unterstützen, wenn das nötig ist. Das kennt ihr vielleicht, das heißt Dialyse. Die Nieren arbeiten dann meistens wieder wie vorher.

Bei chronischer Nierenschwäche ist das leider nicht so. Chronisch bedeutet, dass die Nieren nach und nach nicht mehr so gut das Blut filtern, zum Beispiel weil die winzigen Blutbahnen in den Nieren kaputtgehen. Irgendwann können die Nieren dann ganz aufhören zu arbeiten, sie versagen. Dann muss eine Maschine das Filtern übernehmen, das heißt auch Blutwäsche. Die häufigsten Ursachen für eine chronische Niereninsuffizienz sind ein hoher Blutdruck, Diabetes, also die Zuckerkrankheit, oder dass Teile von den Nieren entzündet sind.

Woran kann man eine Nierenschwäche erkennen?

Das ist gar nicht so einfach. Meist hat man nämlich lange Zeit keine Beschwerden. Erst wenn die Nieren schon eine Weile nicht mehr richtig arbeiten, kann es sein, dass einem übel ist, man Kopfschmerzen hat oder keinen Appetit mehr. Auch der Blutdruck kann ansteigen. Und irgendwann fällt auch auf, dass Körper Flüssigkeit einlagert. Und man muss weniger aufs Klo gehen; klar, weil ja weniger Urin als normal hergestellt wird.

Am besten lässt sich eine Nierenschwäche durch Untersuchungen vom Blut und Urin feststellen; die machen eine Ärztin oder ein Arzt. Je eher das passiert, desto besser. Denn wenn man eine Nierneschwäche früh erkennt, kann man Schlimmeres verhindern.

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Das war gesundheit-hören – Das Lexikon. Ich bin Peter Glück, Chefredakteur im Team von gesundheit-hören, das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau. Mehr dazu, wie es zu einer Nierenschwäche kommt, haben wir euch in den Infos zur Folge verlinkt. 

ÜBRIGENS

Habt ihr euch auch schon immer gefragt, warum wir zwei Nieren haben? Ehrlich gesagt, warum das so ist, weiß man noch nicht genau. Dass wir aber nur eine zum Leben brauchen, ist schon seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Zufällig herausgefunden hat das der Chirurg Gustav Simon aus Heidelberg. Um einer Patientin zu helfen, das war eine Wäscherin namens Margareta Kleb, hat er ihr eine Niere entfernt. Wenn euch Medizingeschichte interessiert, dann ist unser Podcast "Siege der Medizin" bestimmt was für euch. Den passenden Link dazu findet ihr auch in den Infos zur Folge.

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