Was ist eine Posttraumatische Belastungsstörung/PTBS?
Shownotes
Eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist eine psychische Krankheit – also eine Krankheit der Seele. Was es damit auf sich hat, erfahrt ihr in dieser Folge.
Weitere Infos:
- https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/psychische-krankheiten/posttraumatische-belastungsstoerung-ptbs-740879.html
- Podcast „Siege der Medizin“, Folge „Heilung im Kopf: Freud, Jung und die Erfindung der Psychotherapie“: https://www.apotheken-umschau.de/podcast/episode/siege-der-medizin/heilung-im-kopf-freud-jung-und-die-erfindung-der-psychotherapie-823657.html
⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte entsprechen dem aktuellen Wissens- und Kenntnisstand, der Veränderungen unterliegt.
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Stand der Folge: 15.01.2024
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P wie Posttraumatische Belastungsstörung oder kurz PTBS
Mit PTBS, ist eine psychische Krankheit gemeint – also eine Krankheit der Seele. Dabei gibt es verschiedene Beschwerden. Zum Beispiel hat man große Angst und ist total erschöpft. Die Beschwerden dauern meistens länger als einen Monat und gehen nicht von selbst weg. Wer eine Posttraumatische Belastungsstörung hat, der hat etwas sehr Belastendes und Schlimmes erlebt – beispielsweise eine Vergewaltigung, Krieg, einen schweren Unfall oder Naturkatastrophen. Das nennt man auch Trauma oder traumatisches Erlebnis, also eine seelische Verletzung. Übrigens kann nicht nur ein einzelnes Ereignis eine Posttraumatische Belastungsstörung auslösen. Sondern das können auch mehrere Ereignisse sein, die sich etwa wiederholt haben. Und bis die Krankheit ausbricht können wenige Wochen vergehen aber genauso viele Jahre. Und in so einem Fall erinnert man sich dann vielleicht gar nicht so richtig an das eigentliche Ereignis.
Was passiert bei einer Posttraumatischen Belastungsstörung?
Betroffene erleben das Schlimme, das passiert ist, also zum Beispiel einen Unfall, typischerweise wieder und wieder – in ihrem Kopf. Ein sogenannter „Flashback“. Das kann sich sehr echt und beängstigend anfühlen. Manche sehen das, was passiert ist, vor ihrem inneren Auge. Andere spüren zum Beispiel wieder dieselbe Angst und Hilflosigkeit, die sie damals erlebt haben. Sie empfinden plötzlich wieder das gleiche Herzklopfen oder die gleichen Schmerzen. Häufig haben Betroffene auch Albträume von dem Ereignis.
Ein bestimmtes Geräusch oder ein Geruch können oft schon reichen, um einen Flashback auszulösen. Und dann kann es zu ’ner Kettenreaktion kommen. Denn wer so eine Posttraumatischen Belastungsstörung hat, empfindet seine Umgebung oft als unsicher und gefährlich – auch wenn sie das gar nicht ist.
Es kann auch sein, dass man vermeidet, an bestimmte Orte zu gehen, an denen man vielleicht mal einen Flashback hatte – oder man verdrängt, was passiert ist. Das kann die Angst aber stärker machen. Und das führt dann etwa zu weiteren Beschwerden, zum Beispiel Schmerzen oder Herzrhythmusstörungen. Und manche Menschen sind so verzweifelt, dass sie sich das Leben nehmen möchten.
Was genau bei einer PTBS im Gehirn abläuft, wird übrigens noch erforscht. Fachleute vermuten, das Gehirn speichert das schlimme Erlebnis in irgendeiner Form falsch ab und kann es deshalb nicht richtig verarbeiten.
Sind manche Menschen eher davon betroffen als andere?
Alle, die eine Extremsituation überstehen müssen, die können eine Posttraumatische Belastungsstörung bekommen. Aber nicht jede traumatische Situation löst jetzt unbedingt eine aus. Wie ein Mensch ein sehr bedrohliches Ereignis wahrnimmt, ist sehr unterschiedlich. Zum Beispiel kann das davon abhängen, wie lange das schlimme Erlebnis dauert, wie sehr man danach von Angehörigen unterstützt wird oder ob man früher schon mal etwas Schlimmes erlebt hat – etwa in der Kindheit.
Wenn die Krankheit rechtzeitig behandelt wird, dann sind die Chancen groß, dass man wieder gesund wird. In der Regel empfiehlt der Hausarzt oder die Hausärztin Betroffenen eine Psychotherapie – also, das sind Gesprächssitzungen mit einem Therapeuten, wo man über seine Gefühle und Gedanken spricht, damit es einem dann besser gehen kann. Manchmal gibt es zur Unterstützung noch Medikamente.
Wenn es euch nicht gut geht – oder ihr jemanden kennt, dem es nicht gut geht – dann findet ihr in den Infos zur Folge Anlaufstellen und Telefonnummern, die ihr anrufen könnt, wo euch geholfen wird.
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Und soweit diese Folge von gesundheit-hören – Das Lexikon. Ich bin Peter Glück. Ich bin im Team von gesundheit-hören, dem Audioangebot der Apotheken Umschau.
Mehr zu Posttraumatischer Belastungsstörung haben wir euch auch in den Infos der Folge verlinkt. Lest dort gerne nochmal nach, die Krankheit ist nämlich ganz schon kompliziert.
Und, wenn euch die Geschichte der Psychotherapie interessiert, dann empfehlen wir euch unseren Storytelling-Podcast „Siege der Medizin“. Erzähler Ulrich Noethen macht sich auf eine spannende Zeitreise in die Vergangenheit, hin zur Erfindung der Psychotherapie.
ÜBRIGENS
Bei Rettungssanitäterinnen und -sanitätern zählt eine Posttraumatische Belastungsstörung als Berufskrankheit mittlerweile, weil sie die Krankheit häufig wegen ihrem Beruf bekommen. Das hat im Juni 2023 das Bundessozialgericht das entschieden.
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