Was ist eine bipolare Störung?

Shownotes

Die bipolare Störung ist eine Krankheit der Seele. Typisch für sie ist, dass man eine Zeit lang wahnsinnig viel Energie und dann eine Zeit lang gar keinen Antrieb hat. Was genau es damit auf sich hat, erfahrt ihr in dieser Folge.

Weitere Infos:

⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.

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Stand der Folge: 03.07.2024

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B wie Bipolare Störung

Die bipolare Störung ist eine psychische Krankheit, also eine Krankheit der Seele. Dabei ist es typisch, dass man eine Zeit lang wahnsinnig viel Energie hat und übertrieben gut drauf ist – und eine Zeit lang gar keinen Antrieb hat und keine Freude empfinden kann. Dazwischen kann man sich auch ganz "normal" fühlen. Die bipolare Störung ist eine der häufigsten psychischen Krankheiten in Deutschland. Etwa 2 bis 4 von 100 Menschen leiden irgendwann in ihrem Leben darunter.

Woran erkennt man eine bipolare Störung?

Also, es gibt zwei ganz unterschiedliche Phasen – einmal die sogenannte manische Phase. Manisch heißt so viel wie „krankhaft gut gelaunt“. Man könnte auch sagen, das ist die Hochphase. Da kann es zum Beispiel folgende Anzeichen geben – man ist richtig gut drauf, aufgekratzt. Man kann sich vielleicht nicht so gut konzentrieren und ist leicht abgelenkt. Vielleicht braucht man nicht so viel Schlaf. Manche Betroffene schlafen in den manischen Phasen sogar mehrere Nächte am Stück gar nicht. Oder es kann sein, dass man sich völlig überschätzt und denkt, man kann einfach alles super gut. Wie gesagt, das muss nicht unbedingt alles passieren.

Dann gibt es die andere Phase, die depressive Phase, sozusagen die Tief-Phase. Da können die Anzeichen zum Beispiel sein, dass man sich für nichts interessiert. Man hat vielleicht keinen Antrieb, irgendwas zu tun. Es kann sein, dass man schlecht schläft und keine Lust hat, was zu essen. Oder man denkt viel nach, zweifelt an sich selbst, denkt vielleicht sogar daran, sich umzubringen.

Das sind also die zwei Phasen – hoch und tief; von einem Extrem ins andere. Die Phasen können Wochen oder Monate dauern, wenn man die Krankheit nicht behandelt. Oft sind die depressiven Phasen, also die Tief-Phasen, häufiger. Es kann aber auch sein, dass man dazwischen ganz "normale" Phasen hat, wo man ab und zu gut und ab und zu schlecht drauf ist, wie gesunde Menschen eben auch.

Warum bekommt man eine bipolare Störung?

Das weiß man nicht so genau. Wahrscheinlich gibt es verschiedene Gründe, die da eine Rolle spielen. Das kann eine Veranlagung sein, also dass jemand in der Familie schon so eine Krankheit hatte. Oder es kann sein, dass bei den Betroffenen im Gehirn irgendetwas anders ist, also, dass die Gefühle im Gehirn irgendwie anders gesteuert werden. Es kann auch sein, dass bestimmte Bereiche im Gehirn anders aufgebaut sind. Und es kann Auslöser geben. Zum Beispiel viel Stress. Oder man hat was Schlimmes erlebt. Wenn zum Beispiel jemand gestorben ist, den man sehr gern gehabt hat. Auch wenn man zu viel Alkohol trinkt oder Drogen nimmt, kann das ein Auslöser sein. Wichtig, das kann sein, muss aber nicht.

Was kann man dagegen tun?

Wenn man denkt, jemand oder man selbst hat vielleicht eine bipolare Störung, dann sollte man sich auf jeden Fall Hilfe holen. Entweder in der Hausarztpraxis. Die empfehlen einen dann weiter. Oder direkt in der Ambulanz für psychische Krankheiten von einer Klinik. Und wenn ihr das Gefühl habt, jemand denkt vielleicht daran, sich umzubringen, dann holt euch bitte sofort Hilfe! Telefonnummern findet ihr in den Infos dieser Folge.

Behandelt wird eine bipolare Störung zum Beispiel mit einer Therapie, wo man mit einem Psychologen oder einer Psychologin redet. Die können einem dann Tipps und Strategien geben, mit der Krankheit zu leben und besser damit umzugehen. Und manchmal verschreiben Arzt oder Ärztin auch Medikamente.

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Das war gesundheit hören – Das Lexikon. Ich bin Kari Kungel aus dem Team von gesundheit-hören, dem Audioangebot der Apotheken Umschau.

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ÜBRIGENS

Es kann sein, dass der Maler Vincent van Gogh eine bipolare Störung hatte. Er hatte zumindest manische und depressive Phasen. In seinen Hoch-Phasen war er dann sehr kreativ – und hat die Bilder gemalt, die viele Menschen bis heute bewundern.

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