Was ist Morbus Crohn?
Shownotes
Morbus Crohn ist eine Krankheit im Verdauungstrakt. Dabei ist die Schleimhaut entzündet, die den Verdauungstrakt innen überzieht. Was genau dabei im Körper passiert, erfahrt ihr in dieser Folge.
Weitere Infos:
⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.
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Stand der Folge: 08.07.2024
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M wie Morbus Crohn
Morbus Crohn ist eine Krankheit im Verdauungstrakt, der reicht bei uns vom Mund bis zum After. Genau genommen ist da die Schleimhaut, die den Verdauungstrakt innen überzieht, entzündet. Häufig hat man Morbus Crohn im Darm. Der kann dann nicht mehr so gut arbeiten. Das heißt, er kann keine Nähstoffe aufnehmen und auch kein Wasser. Außerdem können Darmbakterien in tiefere Schichten von der Darmwand kommen. Wenn man die Krankheit hat, dann hat man häufig starken Durchfall, einem tut der Bauch heftig weh, oder man muss sich übergeben. Morbus Crohn ist übrigens nach dem Arzt Burrill Crohn aus den USA benannt.
Was sind die Gründe für Morbus Crohn?
Also, den Grund, warum man Morbus Crohn hat, den haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler noch nicht herausgefunden. Es gibt aber verschiedene Dinge, die aufgefallen sind – zum Beispiel jemand in der Familie hat die Krankheit schon. Auch das Immunsystem, also unsere Körperabwehr, spielt eine Rolle; aber es muss noch geklärt werden welche genau. Eventuell ist sie zu empfindlich „eingestellt“. Außerdem ist Rauchen nicht gut.
Okay, was passiert also – im Grunde genommen kann sich bei Morbus Crohn die Schleimhaut vom Mund bis zum After chronisch entzünden. Sie ist dann ständig gereizt, also geschwollen. Man kann die Krankheit etwa in der Speiseröhre, im Magen oder im Dickdarm haben. Aber am Ende vom Dünndarm kommt sie besonders oft vor. Dort ist dann nicht nur die Schleimhaut entzündet, sondern auch bestimmte, tiefere Schichten von der Darmwand.
Morbus Crohn kann mit der Zeit schlimmer werden. Das heißt, die Darmwand wird durchlässiger und es kann sich beispielsweise Eiter ansammeln. Oder es entstehen Fisteln, das sind Verbindungsgänge zu anderen Organen. Es kann aber auch sein, dass der Darm sich verengt und irgendwann dann ganz verschließt.
Woran merkt man, dass man Morbus Crohn hat?
Häufig hat man dann wochenlang Durchfall. Diese Durchfälle sind richtig wässrig, zum Teil auch schleimig. Und sie kommen oft in der Nacht. Dazu tut einem oft der Bauch weh. Und zwar so heftig, dass man eine Zeit lang vielleicht nicht aus dem Haus gehen kann. Außerdem hat man keine Lust, etwas zu essen und nimmt stark ab. Das ist so, weil die Darmwand geschädigt ist, und die Nährstoffe aus der Nahrung nicht mehr so gut vom Körper aufgenommen werden können.
Aber auch außerhalb von Bauch und Darm kann man Beschwerden haben. Es kann zum Beispiel sein, dass einem die Gelenke oder der Rücken weh tun. Oder die Haut verändert sich, zum Beispiel entzünden. Manche fühlen sich auch ständig müde.
Und eines noch – die Krankheit kommt schubweise. Das heißt, Zeiten, in denen man nichts hat, wechseln sich ab mit Zeiten, in denen man viele Beschwerden hat.
Was kann man gegen Morbus Crohn machen?
Wenn man Beschwerden hat, dann geht man am besten zum Arzt oder zur Ärztin. Die untersuchen dann den Körper und lassen auch das Blut im Labor checken. Wenn etwas bei den Untersuchungen auffällt, dann wird eine Darmspiegelung gemacht. So kann man die Darmschleimhaut von innen anschauen und auch kleine Proben entnehmen. Unter dem Mikroskop kann man dann untersuchen, ob es wirklich Morbus Crohn ist. Die Krankheit hat etwa einer von 300 Menschen.
Morbus Crohn kann man nicht vollständig heilen. Aber mit Hilfe von bestimmten Medikamenten kann man die Beschwerden besser aushalten. Und auch die Zeiten ohne Schmerzen verlängern. Welche Medikamente man nehmen soll, entscheidet der Arzt oder die Ärztin. Das hängt unter anderem davon ab, wie schlimm die Krankheit ist und welcher Teil vom Darm betroffen ist.
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Das war gesundheit-hören – Das Lexikon. Ich bin Kari Kungel aus dem Team von gesundheit-hören, dem Audioangebot der Apotheken Umschau.
Einen ausführlicheren Artikel zu Morbus Crohn haben wird euch in den Infos der Folge verlinkt.
Und, in unserem Lexikon findet ihr noch viel mehr Begriffe, zum Beispiel gibt es eine Folge zu Colitis ulcerosa, einer anderen Darmkrankheit und eine Folge zur Darmspiegelung.
ÜBRIGENS
Im Dünndarm werden die Nährstoffe aus dem Essen in den Körper aufgenommen. Deswegen ist die Schleimhaut dort stark gefaltet. Dazu hat sie sogenannte Darmzotten – die sehen aus wie kleine Fransen. Und die Fläche, um Nährstoffe aufzunehmen, ist durch die vielen Falten und Fransen 400 bis 500 Quadratmeter richtig groß –ausgebreitet etwa so groß wie ein Basketball-Spielfeld.
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