Was sind Streptokokken?

Shownotes

Streptokokken sind eine Familie von Bakterien, also winzig kleinen Lebewesen. Sie leben ganz normal in und auf uns, können uns aber auch krank machen. Welche Krankheiten das sind, erfahrt ihr in dieser Folge.

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⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.

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Stand der Folge: 12.07.2024

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S wie Streptokokken

Streptokokken sind eine Familie von Bakterien, also winzig kleine Krankheitserreger. Wenn man die unter dem Mikroskop anschaut, sehen sie aus wie eine Art Perlenkette. Daher kommt auch der Name. Das Wort streptós – aus dem Altgriechischen übersetzt – heißt so viel wie ‚Halskette‘. Und kókkos, ebenfalls aus dem Altgriechischen, so viel wie ‚Korn‘ oder ‚Beere‘.

Wo leben Streptokokken?

Streptokokken gehören zu den Bakterien, die ganz normal in und auf uns leben, zum Beispiel auf unserer Haut. Und auch auf der Schleimhaut, das ist die Haut, die innen zum Beispiel Darm, Mund und Rachen auskleidet, außerdem die Scheide (Vagina). Aber – Streptokokken können uns auch krank machen – das reicht von der Mittelohrentzündung bis zur Blutvergiftung. Zu den häufigsten Krankheitserregern gehören die sogenannten A-Streptokokken, die B-Streptokokken und die Pneumokokken. Die haben Forschende mal so eingeteilt, weil sie sich im Labor bei einem bestimmten Test unterschiedlich verhalten.

Welche Krankheiten verursachen Streptokokken?

A-Streptokokken sind oft "schuld" an Infektionen, die man plötzlich kriegt. Zum Beispiel, wenn sich das Mittelohr entzündet, die Nasennebenhöhlen oder auch die Mandeln. Sie sind außerdem der Grund für die Kinderkrankheit Scharlach oder die Wundrose. Sie werden über Tröpfchen von einem Menschen auf den anderen übertragen.

B-Streptokokken leben häufig in unserem Dickdarm und können von dort leicht in die Scheide bis hoch zum Gebärmutterhals kommen. Sie sind deshalb in der Schwangerschaft und bei der Geburt gefürchtet. Weil, es kann sein, dass sie auf das Baby übertragen werden. Im schlimmsten Fall können B-Streptokokken bei Babys dann eine Hirnhautentzündung oder eine Blutvergiftung auslösen. Damit das nicht passiert, macht man im Labor einen Test. Dazu wird meist am Ende der Schwangerschaft, also in der 35. bis 37. Woche, ein Abstrich vom Scheideneingang und einer in der Nähe vom Poloch genommen. Wenn man B-Streptokokken findet, kriegt die Mutter noch während der Geburt ein Antibiotikum, damit die Krankheitserreger eben nicht das Baby infizieren.

Und damit zu den Pneumokokken – diese Art von Bakterien lebt in Nase und Hals von uns Menschen. Sie sind zum Beispiel für verschiedene Formen von Lungenentzündungen verantwortlich. Und die können im schlimmsten Fall sogar zu einer Hirnhautentzündung führen. Aber nicht alle Menschen, die Pneumokokken im Hals haben, werden schwer krank. Denn unsere Körperabwehr ist normalerweise stark genug um sie in Schach zu halten. Ein Risiko sind Pneumokokken besonders für Säuglinge, kleine Kinder und allgemein Menschen mit einer schwachen Körperabwehr. Für diese drei Gruppen empfiehlt die ständige Impfkommission (STIKO) deshalb, sich impfen zu lassen.

Wie wird man Streptokokken wieder los?

Ob man sich mit Streptokokken angesteckt hat, kann man an den Beschwerden erkennen. Bei Scharlach ist zum Beispiel der Ausschlag auf der Haut typisch – rote Punkte so groß wie Stecknadelköpfe, die außerdem aus der Haut treten – und die sogenannte Himbeerzunge. Da ist die Zunge richtig rot.

Gegen Streptokokken helfen meist Antibiotika gut. Welches Mittel geeignet ist, hängt von der jeweiligen Krankheit ab. Und das wählt die Ärztin oder der Arzt aus. Auch ob Antibiotika überhaupt wirklich notwendig sind, entscheiden die Fachleute. Wichtig ist, wenn man Antibiotika nehmen muss, dann sollte man sie, wie vom Arzt oder von der Ärztin verordnet, bis zu Ende nehmen, auch wenn man sich schon besser fühlt. Sonst kann die Krankheit wiederkommen. Und dem Erreger macht dann das Antibiotikum, das vorher sehr gut gewirkt hat, nicht mehr so viel aus.

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Das war gesundheit-hören – Das Lexikon mit Peter Glück. Ich bin Chefredakteur von gesundheit-hören; das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau. 

Wenn ihr noch mal nachhören wollt, was zum Beispiel Scharlach ist oder wie es zu einer Mandel- oder Mittelohrentzündung kommt – dazu haben wir jeweils eine eigene Folge gemacht.

ÜBRIGENS

Es gibt auch Streptokokken, die man dazu verwenden kann, um Joghurt und bestimmte Käse, zum Beispiel Mozzarella, herzustellen. Diese Art heißt Streptococcus thermophilus, und wird als sogenannte Starterkultur benutzt. Und dieses Bakterium sorgt gemeinsam mit anderen Bakterien außerdem dafür, dass der Joghurt schmeckt.

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