Was ist Polyneuropathie?

Shownotes

Bei einer Polyneuropathie kribbelt es zum Beispiel in den Händen und Füßen. Oder man hat Probleme, pinkeln zu gehen. Und es kann sein, dass man wackelig läuft. Worum es sich bei einer Polyneuropathie genau handelt, erfahrt ihr in dieser Folge.

Weitere Infos:

⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.

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Stand der Folge: 15.07.2024

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P wie Polyneuropathie

Bei einer Polyneuropathie sind Nervenfasern, die sind so ‘ne Art Stromkabel im Körper teilweise kaputt, und zwar im sogenannten peripheren Nervensystem. Das heißt so, weil es außerhalb von Gehirn und Rückenmark liegt. Und wenn jetzt die „Stromleitungen“ kaputt bzw. teilweise kaputt sind, dann kribbelt es beispielsweise in den Händen und Füßen. Oder man hat Probleme, pinkeln zu gehen. Oder man läuft vielleicht wackelig. Aber man kann Polyneuropathie heilen, wenn man die Gründe dafür früh rausbekommt – was allerdings nicht so einfach ist.

Was ist da genau los im Körper?

Also, wie Stromkabel auch haben unsere Nervenfasern eine Art Hülle, die sie isoliert. Und die ist angegriffen, also ein wenig kaputt, wenn man Polyneuropathie hat. Wenn die Krankheit schlimmer wird, gehen irgendwann auch die Nerven selbst kaputt.

Zwischen 1 bis 12 von 100 Menschen haben Polyneuropathie im Laufe ihres Lebens. Die Gründe, warum man sie bekommt? Danach wird immer noch gesucht. Häufig kriegt man die Krankheit, wenn man schon Diabetes hat oder alkoholsüchtig ist. Aber auch Medikamente, zum Beispiel eine Chemotherapie bei Krebs, können dafür verantwortlich sein. Außerdem können andere Krankheiten diese „Nervenausfälle“ bewirken, etwa eine Leber- oder Nierenkrankheit. Oder Krebs selbst

Aber es gibt noch viele weitere Auslöser, die Liste ist da sehr lang – es kann zum Beispiel sein, dass eine Autoimmunkrankheit schuld daran ist. Dabei bekämpft der Körper sich sozusagen selbst. Oder auch wegen Infektionen, die werden ja durch Bakterien und Viren, also winzig kleine Krankheitserreger ausgelöst. Und so weiter.

Wie merkt man Polyneuropathie?

Das kommt darauf an, welche Nerven im peripheren Nervensystem gestört sind. Als Erstes sind das eher die zum Fühlen. Und zwar die, die Hände und Arme und auch Füße und Beine versorgen. Die Haut kribbelt dann, als würden Ameisen darüber kaufen, oder die Haut brennt. Es kann aber auch sein, dass sich die Haut taub anfühlt. Man merkt dann nicht, wenn man berührt wird. Oder wie warm es ist, wenn man beispielsweise ins Badewasser geht.

Wenn andere Nerven kaputt sind, zum Beispiel solche, die Signale von den Muskeln zum Gehirn und auch umgekehrt leiten, dann kann es sein, dass die Muskeln wehtun, zucken oder krampfen. Oder im schlimmsten Fall sogar gelähmt sind. Außerdem kann man die Muskeln nicht so wie man will bewegen. Am Ende läuft man dann irgendwie unsicher, und es kann passieren, dass man leichter stürzt.

Oder es sind Nerven betroffen, die etwa Infos von der Blase ans Gehirn senden. Da kann es dann sein, dass man Probleme hat, aufs Klo zu gehen. Oder der „Nachrichtenweg“ zwischen Gehirn und Schweißdrüsen ist blockiert. Da kann es dann sein, dass man stärker schwitzt, vor allem nachts.

Selten sind auch Nervenfasern gestört, die Signale vom Gehirn an Organe wie Herz, Magen oder Darm senden. Diesen Organen fehlen dann wichtige Infos, um normal arbeiten zu können. Dann kann es sein, dass der Blutdruck schwankt. Einem schwindelig ist. Oder die Verdauung nicht so richtig gut klappt.

Was kann man dagegen tun?

So eine Polyneuropathie geht langsam los, erst mal hat man also wenige Beschwerden – entweder auf einer Seite vom Körper oder beiden. Mit der Zeit können die dann schlimmer werden. Wenn man Beschwerden hat, dann sollte man am besten gleich zur Ärztin oder zum Arzt gehen. Denn, wenn man den Grund für die Polyneuropathie früh genug herausfindet, dann ist die Krankheit oft heilbar.

Wenn man keinen Grund findet oder die Krankheit chronisch ist, also länger als zwei Monate anhält, dann kann man nur die Beschwerden behandeln. Gegen die Schmerzen und das Kribbeln können bestimmte Medikamente helfen. Wenn die Muskeln schwach sind oder wehtun, kann zum Beispiel Reizstrom helfen. Das ist eine Therapie, bei der mit schwachem Strom die Nerven angeregt werden. Auch Krankengymnastik ist sinnvoll gegen die Muskelschmerzen und hilft außerdem, die Muskeln zu stärken.

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Das war gesundheit-hören – Das Lexikon. Mein Name ist Laura Weißenburger. Und gesundheit-hören ist das Audioangebot der Apotheken Umschau.

Mehr zu Polyneuropathie haben wir euch in den Infos zur Folge zusammengestellt.

ÜBRIGENS

Es ist ganz normal, wenn Beine oder Arme mal „einschlafen“, also kribbeln oder taub werden. Der Grund ist einfach – da ist ein Nerv für kurze Zeit abgedrückt und wird schlecht durchblutet. Das kann zum Beispiel passieren, wenn man beim Sitzen die Beine überschlägt oder mit der Hand unter dem Kopf geschlafen hat. Nimmt man den Druck weg, geht auch das Kribbeln schnell wieder weg.

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