Was ist ein Tinnitus?

Shownotes

Wenn man einen Tinnitus hat, dann hört man ein störendes Geräusch. Es klingelt, pfeift oder rauscht dann in einem Ohr oder in beiden Ohren. Warum das so ist, erfahrt ihr in dieser Folge.

Weitere Infos:

⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.

Diesen und weitere Gesundheitspodcasts gibt es auf www.gesundheit-hören.de

[ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer aktuellen Werbepartner findet ihr hier: https://www.apotheken-umschau.de/podcast/partner

Stand der Folge: 17.07.2024

Transkript anzeigen

T wie Tinnitus

Wenn man einen Tinnitus hat, dann hört man ein störendes Geräusch. Es klingelt, pfeift oder rauscht dann in einem Ohr oder in beiden Ohren. Das kennt man jetzt vielleicht, zum Beispiel nach einem sehr lauten Konzert. Aber bei den meisten ist so ein Geräusch – hoffentlich – nach wenigen Sekunden oder Minuten wieder vorbei. Doch es gibt viele Menschen, die solche Geräusche immer mal wieder oder ständig hören. Und dann muss man lernen, damit zu leben. In Deutschland bekommen drei bis vier von hundert Menschen in Ihrem Leben einen Tinnitus, den man behandeln muss.

Was genau passiert bei einem Tinnitus?

Also, das klingt jetzt vielleicht erstmal komisch – aber wenn Menschen einen Tinnitus haben, hören sie in den meisten Fällen ein Geräusch, das es eigentlich gar nicht gibt. Denn, das Geräusch entsteht im Körper der Person selbst. Und man geht davon aus, dass dabei das Zusammenspiel zwischen Gehirn und Gehör gestört ist. Forschende vermuten, dass dabei häufig das Innenohr gestört ist und auch mit den Nervenbahnen etwas nicht in Ordnung ist. Die geben ja wichtige Signale an unser Gehirn weiter. Und bei einem Tinnitus geben sie wohl ein falsches Signal weiter. Und eben das hört sich für die Menschen dann oft wie ein schrilles Summen, Pfeifen oder Rauschen an, das ist aber von Person zu Person unterschiedlich.

Was löst einen Tinnitus aus?

Naja, so ein Tinnitus, der kann viele verschiedene Ursachen haben. Er kann nach starkem Stress oder großem Lärm auftreten – also wie schon erwähnt bei einem sehr lauten Konzert. Weil der Tinnitus dann ganz plötzlich auftritt, spricht man von einem „akuten Tinnitus“. Von einem chronischen Tinnitus – also einem, der erst mal nicht mehr weggeht – spricht man, wenn der länger als drei Monate andauert.

Manchmal hört man das Störgeräusch, wenn man gleichzeitig eine Ohrenkrankheit hat. Zum Beispiel, wenn das Mittelohr entzündet ist. Das löst vor allem bei Kindern dann oft den Tinnitus aus. Oder auch Menschen, die schwerhörig sind, also nicht mehr so gut hören können, haben das häufig. Manchmal ist auch zu viel Ohrenschmalz in den Ohren. Oft ist es aber so, dass man gar nicht genau weiß, wo das Störgeräusch herkommt.

Treffen kann ein Tinnitus eigentlich jeden, aber die meisten sind so zwischen 40 und 50 Jahre alt, wenn das Geräusch zum ersten Mal auftritt. Aber auch immer mehr junge Menschen unter 30 bekommen einen Tinnitus. Das liegt wohl daran, weil sie in der Freizeit immer mehr Lärm ausgesetzt sind. Ja, zum Beispiel, weil sie laut mit Kopfhörern Musik hören.

Was hilft bei einem Tinnitus?

Also – wenn es in den Ohren pfeift, klingelt oder rauscht – und das geht auch nach einmal schlafen nicht weg oder kommt immer wieder – dann sollte man unbedingt zum Arzt oder zur Ärztin gehen. Die schicken einen dann meistens in eine Hals-Nasen-Ohren-Praxis. Und dort kann man dann herausfinden, um welche Art von Tinnitus es sich handelt und was am besten dagegen hilft. Hört man dazu auf einem Ohr gar nichts mehr, ist das ein Notfall und man sollte sofort zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt oder zur Hals-Nasen-Ohren-Ärztin gehen – denn das könnte ein Hörsturz sein.

Man kann einen Tinnitus nicht heilen; es gibt da keine Pille oder so. Aber mittlerweile gibt es zum Glück einige Wege, wie man besser mit den Geräuschen im Alltag umgehen kann. Bei Gruppentherapien, also im Gespräch mit anderen, die auch einen Tinnitus haben oder in Einzeltherapien lernt man, wie zum Beispiel Musik oder Hörspiele helfen. Und man lernt, wie man sich an die Geräusche gewöhnt und sie dadurch im Alltag weniger wahrnimmt. Die gute Nachricht – auch ein chronischer Tinnitus kann eventuell nach einiger Zeit wieder weggehen.

-----

Das war‘s mit dieser Folge von gesundheit-hören – Das Lexikon. Mein Name ist Laura Weisenburger. Und gesundheit-hören ist das Audioangebot der Apotheken Umschau.

Wenn euch jetzt interessiert, wie sich so ein klassischer Tinnitus anhören kann, dann hört mal in ein Beispiel der Deutschen Tinnitus-Liga rein. Das haben wir euch in den Infos zu dieser Folge verlinkt.

ÜBRIGENS

Manchmal hören Menschen mit Tinnitus kein Störgeräusch, sondern Musik, also ein Lied oder eine Melodie. Dann spricht man von einem musikalischen Tinnitus oder auch musikalischen Ohrsyndrom. Das ist aber wirklich sehr selten und das haben meistens eher Menschen, die älter als 60 sind.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.