Was ist das Reizdarmsyndrom?
Shownotes
Das Reizdarmsyndrom ist eine Krankheit, bei der der Darm stark irritiert ist – und das über eine sehr lange Zeit oder sogar für immer. Manche nennen das auch „nervöser Darm“. Was genau es damit auf sich hat, erfahrt ihr in dieser Folge.
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Stand der Folge: 22.07.2024
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R wie Reizdarmsyndrom
Das Reizdarmsyndrom ist eine Krankheit, bei der der Darm stark irritiert ist – und das über eine sehr lange Zeit oder sogar für immer. Manche nennen das auch „nervöser Darm“. Und Menschen, die das haben, die haben oft krampfartige Bauchschmerzen, Durchfall oder Verstopfung, manchmal auch im Wechsel. Klar, Durchfall oder Bauchschmerzen, das hat jeder mal. Aber Personen mit einem Reizdarm, die haben das mindestens einmal pro Woche. Dazu haben viele oft auch Blähungen, Kopfschmerzen oder Rücken- und Gelenkschmerzen. So ein Reizdarmsyndrom, das ist zwar nicht sehr gefährlich. Aber wer es hat, ist im Alltag sehr eingeschränkt. Das kann ziemlich unangenehm sein – also zum Beispiel, dass man mit Freunden draußen ist und plötzlich sehr dringend auf die Toilette muss. In Deutschland ist etwa einer von zehn Menschen betroffen. Frauen übrigens öfter als Männer.
Was passiert beim Reizdarmsyndrom?
Vorneweg – die Krankheit, die kann ganz viele Ursachen haben. Und es ist noch nicht so ganz klar, wo sie genau herkommt. Wo sich Forschende aber mittlerweile recht einig sind – die sogenannte „Darm-Hirn-Achse“ ist beim Reizdarm gestört. Was heißt das jetzt? Also, es wird doch oft vom „Bauchgefühl“ gesprochen. Und, auch wenn es komisch klingt, es gibt tatsächlich so etwas wie ein „Bauchhirn“. Denn im Darm, da sitzen ganz viele Nerven, die Signale an das Gehirn geben oder vom Gehirn empfangen. Und wahrscheinlich ist dieses „Bauchhirn“ bei Menschen mit einem Reizdarm einfach gestört. Es bekommt also zu viele oder falsche Signale.
Woher weiß man, dass man das Reizdarmsyndrom hat?
Wenn man immer wieder Bauchschmerzen, viel Luft im Bauch, Verstopfung und/oder Durchfall hat, dann sollte man das in der Arztpraxis abklären lassen. Dort fragt der Arzt oder die Ärztin nach den Beschwerden und nimmt vielleicht auch eine Blut- oder Stuhlprobe ab.
Bei den meisten Menschen mit Reizdarmsyndrom treffen vier Dinge zu – man hat mindestens drei Monate lang immer wieder diese Probleme. Sie treten mindestens einmal pro Woche auf. Und das belastet einen im Alltag, also man fühlt sich damit unwohl. Und – keine andere Krankheit löst die Anzeichen aus.
Der Arzt oder die Ärztin stellen dann auch fest, welche Art von Reizdarm es ist. Man unterscheidet da, ob die Person hauptsächlich Durchfall oder Verstopfung hat, eine Mischform, oder eine Form, die nirgends reinpasst.
Manchmal da hat man sich mit einem Magen-Darm-Virus infiziert und das löst den „nervösen“ Darm dann aus. Häufig sind auch Personen betroffen, die schon eine andere Krankheit haben, wie zum Beispiel eine Angst- oder Essstörung.
Was hilft bei einem Reizdarmsyndrom?
Da muss man sagen, es braucht viel Geduld, um herauszufinden, was einem wirklich hilft. Ärztinnen und Ärzte raten dann zum Beispiel oft, die Ernährung gezielt umzustellen, mehr Sport zu machen, oder sich häufiger mit Übungen zu entspannen. Manche Menschen führen zum Beispiel ein Ernährungstagebuch. Da schreibt man dann rein, was man gegessen hat und wie man sich danach gefühlt hat. Andere versuchen, bestimmte Lebensmittel wie Kaffee, Zwiebeln oder scharfe Gewürze beim Essen wegzulassen – also Lebensmittel, die schwer zu verdauen sind, oder den Darm irritieren. Und es gibt natürlich auch Medikamente gegen die Schmerzen, oder um den Durchfall oder die Verstopfung zu verbessern. Die bekommt man dann vom Arzt oder von der Ärztin verschrieben.
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Das war gesundheit-hören – Das Lexikon. Mein Name ist Laura Weisenburger. Und gesundheit-hören ist das Audioangebot der Apotheken Umschau.
Und wenn ihr zum Beispiel mehr zum Thema Durchfall wissen wollt – dazu haben wir auch eine Folge gemacht. Also hört gerne rein.
ÜBRIGENS
Der ehemalige amerikanische Präsident John F. Kennedy hatte wohl neben zahlreichen anderen Krankheiten auch einen Reizdarm. Schon als Kind hat es bei ihm angefangen, und die Probleme mit Durchfall und Co hielten dann sein ganzes Leben an.
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