Was ist eine Analfissur?

Shownotes

Bei einer Analfissur reißt die Haut am Poloch an einer oder mehreren Stellen ein. Das kann sehr schmerzhaft sein. Woher das kommt, erfahrt ihr in dieser Folge.

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⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.

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Stand der Folge: 14.08.2024

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A wie Analfissur

Bei einer Analfissur reißt die Haut am Poloch an einer oder mehreren Stellen ein und das kann dann sehr wehtun, oder vor allem wenn man aufs Klo geht, kann das auch so richtig brennen oder stechen.

Also anal heißt ja, dass es im Bereich des Afters ist, also dort, wo der Enddarm, also der letzte Teil des Darms, in das Poloch übergeht. Und Fissur – so nennt man in der Medizin einen Riss. Genau am After ist die sogenannte Analschleimhaut und die ist sehr dünn und empfindlich. Also kann sie zum Beispiel reißen, wenn zu viel Druck auf ihr lastet.

Und entweder heilt dieser Riss dann recht schnell wieder, oder er hält länger an. Das kann dann sechs bis acht Wochen dauern. Je nach dem spricht man dann von einer akuten oder einer chronischen Analfissur. Häufig bekommen das Menschen im Alter zwischen 30 und 40 Jahren. Wie viele das genau haben, das ist nicht ganz klar, weil es vielen auch sehr unangenehm ist, damit zum Arzt oder zur Ärztin zu gehen. Man vermutet aber, dass so etwa eine von zehn Personen im Laufe ihres Lebens mal eine Analfissur bekommt. Die kann man aber meistens sehr gut heilen.

Warum bekommt man eine Analfissur?

Das ist noch nicht ganz klar. Aber es gibt Dinge, die es wahrscheinlicher machen, eine Analfissur zu bekommen. Zum Beispiel, wenn man auf dem Klo häufig stark presst, oder man oft Verstopfung hat, also dass der Stuhl sehr hart ist und nur schwer rauskommt.

Das Blöde, es kann dabei auch zu einem Teufelskreis kommen. Das läuft dann ungefähr so ab – wenn man Schmerzen auf der Toilette hat, geht man ja nur ungern aufs Klo. Das führt wiederum dann dazu, dass man öfter Verstopfung hat, weil sich dann ja vieles sammelt. Dem Stuhlgang wird dazu immer mehr Wasser entzogen, wenn er länger im Darm ist. Dadurch wird der Stuhl sehr fest. Und das ist ein Problem, denn der harte Stuhl reizt dann ja wieder die Wunde und dehnt oder reißt sie immer wieder auf. Die Stelle verheilt dann nicht, sondern schmerzt im Zweifel noch stärker und bei starken Schmerzen spannt sich der Schließmuskel noch stärker an. Und dadurch wiederum geht man dann noch weniger gern aufs Klo.

Woran erkennt man eine Analfissur?

Also ich habe ja schon gesagt, dass man da zwischen einer akuten und einer chronischen Analfissur unterscheidet. Bei der akuten brennt oder sticht es regelmäßig auf dem Klo oder man sieht Blut auf dem Klopapier. Und die chronische Analfissur, die erkennt man oft daran, dass die starken Schmerzen auf dem Klo zwar weg sind, aber die Fissur weiter schwillt und sich dann überschüssiges Gewebe bilden kann – das nennt man dann eine Vorpostenfalte. Das ist eine eigentlich harmlose Stelle, an der die Haut am Po etwas dicker wird. Im schlimmsten Falle bildet sich eine Fistel - also ein Gang in den Darm rein, der da nicht hingehört. Das Problem, durch all das lässt sich der Bereich nicht mehr so gut reinigen. Das kann dann jucken und die Stelle entzündet sich weiter.

Heißt, auch wenn es für viele nach wie vor ein Tabuthema ist, hat man am Po Schmerzen oder ist Blut im Stuhl, dann sollte man immer zum Hausarzt oder zur Hausärztin gehen. Die leiten einen dann meistens in eine Facharztpraxis weiter.

Was hilft bei einer Analfissur?

Wenn ein Arzt oder eine Ärztin die Analfissur feststellt, dann verschreiben die einem zum Beispiel sogenannte Quellmittel. Die machen den Stuhl weicher und so muss man nicht so stark pressen, wenn man auf dem Klo ist. Oder vielen helfen auch Salben, die man dann über einige Wochen aufträgt. Und wenn die Analfissur chronisch ist, dann hilft in seltenen Fällen nur noch eine Operation. Aber wie gesagt, wenn man früh damit in die Arztpraxis geht, dann lässt sich eine Analfissur sehr gut behandeln und sie bleibt meist ohne Folgen.

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Das war gesundheit hören – Das Lexikon. Ich bin Kari Kungel aus dem Team von gesundheit hören, das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau.

Wenn ihr mehr zur Analfissur wissen wollt, dann findet ihr Links in den Infos dieser Folge.

ÜBRIGENS Auch Analsex erhöht das Risiko für eine Analfissur, oder auch wenn man beim Geschlechtsverkehr Gegenstände oder Spielzeuge in das Poloch einführt. Also gut aufpassen und wenn man das machen möchte, immer ein Kondom und am besten Gleitgel verwenden.

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