Was ist eine Blutvergiftung?
Shownotes
Bei einer Blutvergiftung versucht der Körper, Krankheitserreger zu bekämpfen und schießt dabei aber über das Ziel hinaus. In vielen Fällen muss man deshalb ins Krankenhaus. Wie genau es zu einer Blutvergiftung kommt, erfahrt ihr in dieser Folge.
Weitere Infos:
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Stand der Folge: 16.08.2024
Transkript anzeigen
B wie Blutvergiftung
Bei einer Blutvergiftung ist der Körper im Ausnahmezustand, zum Beispiel wegen einer Infektion. Er reagiert über und das kann lebensbedrohlich sein. Wenn das nicht behandelt wird, kann man an einer Blutvergiftung sterben. Mit einer Vergiftung hat eine Blutvergiftung übrigens nichts zu tun, sie wird nur umgangssprachlich so genannt. Das Fachwort ist Sepsis. Jedes Jahr sterben in Deutschland geschätzt rund 80.000 Menschen an einer Sepsis. Sie zählt damit zu den häufigsten Todesursachen.
Was passiert bei einer Blutvergiftung im Körper?
Los geht es meistens mit einer Infektion. Der Grund dafür kann zum Beispiel eine Wunde sein, die eitert. Oder man hat eine Entzündung, zum Beispiel eine Lungenentzündung. In beiden Fällen stecken meist Bakterien oder Viren dahinter; das sind winzige Krankheitserreger. Aber auch Pilze können der Grund sein. Oder Parasiten. Das sind Lebewesen, die den Menschen als Wirt brauchen, und etwa von Mücken übertragen werden.
So, und das Immunsystem, also die Abwehr des Körpers, reagiert dann eben und versucht, diese Krankheitserreger zu bekämpfen. Bei einer Blutvergiftung schießt er aber komplett über das Ziel hinuas. Es kommt dann zu Schäden am Körper selbst, lebenswichtige Organe arbeiten eventuell nicht mehr richtig.
Woran kann man eine Blutvergiftung erkennen?
Eine Blutvergiftung ist nicht immer leicht zu erkennen, weil man die Anzeichen nicht eindeutig zuordnen kann – und sie außerdem sehr unterschiedlich sind.
Häufig fühlen sich die Betroffenen sehr schlecht, vor allem, wenn die Sepsis schon fortgeschritten ist. Außerdem kann man Fieber haben. Oder die Temperatur vom Körper ist zu niedrig, also unter 36 Grad. Oder das Herz kann rasen. Der Atem geht eventuell schnell und flach; das heißt, man muss mehr als 20-mal pro Minute Luft holen. Manche Menschen sind auch verwirrt, unruhig oder sie sind schläfrig. Und auch an der Haut kann man manchmal Anzeichen sehen. Sie ist dann beispielsweise feucht-kalt oder hat viele bläuliche Flecken. Das Risiko ist besonders für Menschen mit schwacher Körperabwehr hoch oder frisch Operierte. Oder auch für Frühchen und auch für sehr alte Menschen.
Was kann man dagegen tun?
Glaubt ihr, dass jemand eine Blutvergiftung haben könnte oder auch ihr selbst, dann ruft bitte sofort einen Arzt oder eine Ärztin – in Notfällen den Rettungsdienst, also die 112.
In vielen Fällen muss eine Blutvergiftung nämlich auf der Intensivstation behandelt werden. Dort stabilisieren die Ärztinnen oder Ärzte den Kreislauf mit Medikamenten und unterstützen Organe, die eventuell geschädigt worden sind. Außerdem bekommt man Antibiotika gegen die Infektion, wenn Bakterien Schuld sind. Und oft kriegt man auch zusätzlich Sauerstoff, damit man besser atmen kann.
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Das war gesundheit-hören – Das Lexikon. Ich bin Kari Kungel aus dem Team von gesundheit-hören. Das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau.
Mehr zur Blutvergiftung findet ihr in den Informationen zur Folge. Dort ist auch ein Link zur Sepsis-Checkliste in mehreren Sprachen. Die Liste kann helfen, die Anzeichen für eine Blutvergiftung besser zu erkennen und zu verstehen.
ÜBRIGENS Viele Menschen glauben, dass ein langer roter Strich unter der Haut ein Anzeichen für eine Blutvergiftung ist. Aber das stimmt so nicht! Trotzdem sollte man das auch schnell untersuchen lassen, weil ein roter Strich kann nämlich ein Anzeichen für eine Entzündung in den Blutbahnen sein, und im schlimmsten Fall kann das doch zu einer Blutvergiftung führen.
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