Was ist Parodontitis?
Shownotes
Bei Parodontitis ist das Gewebe krank, das den Zahn im Knochen hält. Dadurch können die Zähne irgendwann locker werden. Was genau es damit auf sich hat, erfahrt ihr in dieser Folge.
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Stand der Folge: 26.08.2024
Transkript anzeigen
P wie Parodontitis
Wenn man Parodontitis hat, dann ist das Gewebe krank, das den Zahn im Knochen hält, und dadurch können die Zähne irgendwann locker werden. Parodontitis ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen auf der Welt und auch der häufigste Grund, warum Zähne ausfallen. In Deutschland ist wohl mehr als die Hälfte aller Erwachsenen davon betroffen. Aber wenn man Parodontitis rechtzeitig erkennt, dann kann man die Krankheit auch gut behandeln.
Was passiert bei Parodontitis?
Also, bei Parodontitis ist eben der Teil im Mund entzündet, der dafür sorgt, dass die Zähne fest im Kiefer sitzen und nicht rausfallen. Man spricht da vom Zahnhalteapparat. Und der besteht nicht nur aus dem Zahnfleisch, sondern zum Beispiel auch aus dem Kieferknochen, also dem Raum, wo die Zahnwurzeln sind.
Auf unseren Zähnen, da lagern sich verschiedene Bakterien an, das sind winzige Erreger. Und das ist erst mal ganz normal. Aber es können sich auch Bakterien anlagern, die das Zahnfleisch reizen. Das entzündet sich dann mit der Zeit, also wird rot und schwillt an. Dadurch können die Bakterien auch tiefer eindringen. So entsteht eine kleine Grube zwischen Zahn und Zahnfleisch, die man Zahntasche nennt. Und diesen Raum, den mögen die Bakterien besonders und sie vermehren sich dort.
Unser Abwehrsystem möchte diese Bakterien dann bekämpfen. Das Blöde – dabei werden aber nicht nur die Erreger bekämpft, sondern auch der Kieferknochen wird angegriffen. Zahnfleisch und Kieferknochen ziehen sich deswegen immer weiter zurück und die Zähne sehen länger aus. Und wenn die Krankheit nicht behandelt wird, dann fallen die Zähne irgendwann aus, weil ihnen einfach der Halt fehlt.
Warum bekommt man Parodontitis?
Da gibt es mehrere Ursachen. Wenn man die Zähne nicht regelmäßig und gründlich putzt, dann können sich immer mehr Bakterien an den Zähnen und in den Zahnzwischenräumen ansiedeln. Und so bekommt man auch eher Parodontitis.
Auch Zahnstein erhöht das Risiko für Parodontitis. Das sind ja alte Zahnbeläge, die fest werden. Und, weil die rau sind, können sich weitere Bakterien anlagern, die dann nicht mehr weggeputzt werden können.
Parodontitis kann aber auch durch andere Krankheiten wie zum Beispiel Diabetes begünstigt werden. Und auch Rauchen kann das verursachen.
Wie erkennt man Parodontitis?
Oft bemerkt man Parodontitis lange gar nicht, weil das erstmal nicht wehtut. Es gibt aber ein paar Anzeichen, die auf Parodontitis hinweisen können. Zum Beispiel, das Zahnfleisch blutet, beim Essen oder wenn man sich die Zähne putzt. Oder das Zahnfleisch ist gerötet oder geschwollen, oder man hat Mundgeruch. Und die Zähne reagieren auf Wärme und Kälte empfindlich und schmerzen. Wenn sich die Zähne tatsächlich lockern, dann ist Parodontitis schon weit fortgeschritten.
Was hilft dagegen?
In der Zahnarztpraxis wird der Belag der Zähne gründlich entfernt, damit sich der Zahnhalteapparat nicht weiter entzündet. Danach erholt sich das Zahnfleisch hoffentlich – zumindest, wenn man die Zähne dann gut putzt und auch in der Praxis reinigen lässt.
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Das war's mit dieser Episode von gesundheit-hören – das Lexikon. Ich bin Kari Kungel aus dem Team von gesundheit-hören, das ist das Audio-Angebot der Apotheken-Umschau.
Und falls ihr mehr über Zahngesundheit wissen wollt, es gibt auch schon eine Folge zum Thema Karies.
ÜBRIGENS Schon im alten Rom waren weiße Zähne ein Schönheitsideal. Aber die Zähne professionell polieren lassen, das ging damals noch nicht. Deswegen haben die Römer wohl Urin genommen, um die Zähne zu bleichen. Und es kommt noch besser – die Römer fanden ihren eigenen Urin dafür zu schlecht und haben "hochwertigeren" aus Spanien importiert.
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