Was ist PMDS?
Shownotes
Bei PMDS hat man extreme Gefühlszustände oder Stimmungsschwankungen kurz vor der Monatsblutung. Was genau es damit auf sich hat, erfahrt ihr in dieser Folge.
- Weitere Infos: https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/psyche/pmds-psychische-belastung-vor-der-periode-850047.html
- Zur PMDS-Folge von „The Sex Gap“: https://www.apotheken-umschau.de/podcast/episode/the-sex-gap-der-podcast-zu-geschlechtergerechter-medizin/pmds-wenn-der-zyklus-die-persoenlichkeit-veraendert-936997.html
- Mehr zu PMS: https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/erkrankungen-der-weiblichen-geschlechtsorgane/was-hilft-beim-praemenstruellen-syndrom-724453.html
⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.
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Stand der Folge: 13.09.2024
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P wie PMDS
Wenn man PMDS hat, dann hat man extreme Gefühlszustände oder Stimmungsschwankungen. Das können nur Frauen bzw. Menschen, die menstruieren, bekommen – und zwar kurz vor der Monatsblutung. Die Gefühlszustände schwanken dann zum Beispiel zwischen extrem wütend und reizbar und sehr ängstlich und ohne Hoffnung. PMDS ist übrigens die Abkürzung für prämenstruelle dysphorische Störung. In Deutschland haben etwa 5 von 100 Frauen PMDS, oft im Alter von 30-40 Jahren.
Was passiert bei PMDS im Körper?
Bevor wir zur PMDS kommen, erstmal noch kurz zu PMS. Davon habt ihr vielleicht schon mal gehört. Die Abkürzung steht für prämenstruelles Syndrom und meint einen recht verbreiteten Zustand. Und zwar auch in den Tagen vor der Monatsblutung. Da haben viele Frauen Kopfweh, ihre Brüste spannen oder ihnen schmerzt der untere Bauch. Außerdem haben sie auch Stimmungsschwankungen. Der Grund dafür ist, dass die Ausschüttung bestimmter Hormone, also Botenstoffe, in der zweiten Zyklusphase verändert ist. Darauf reagieren viele empfindlich.
So und PMDS ist eine besonders schwere Form von PMS. Wie bei PMS haben viele auch körperliche Beschwerden, beispielsweise schmerzende Brüste oder Schlafstörungen. Typisch für PMDS sind aber eher die psychischen, also seelischen Beschwerden. Wie schon gesagt werden in der zweiten Zyklushälfte andere Hormone ausgeschüttet. Und auf die reagiert der Körper bei PMDS überempfindlich. Außerdem vermuten Forschende als Grund einen Mangel an Serotonin im Gehirn. Serotonin, das ist unser Glückshormon. Auch Stress kann eine Rolle spielen.
Woran merkt man PMDS?
Der Übergang von PMS zu PMDS ist nicht immer klar zu erkennen. Aber auf jeden Fall ist das mehr, als nur Stimmungsschwankungen haben. PMDS geht soweit, dass sich für kurze Zeit das Wesen der Frauen verändern kann. Wie schon gesagt sind sie zum Beispiel wütend, ärgerlich, reizbar oder frustriert oder sie sind das genaue Gegenteil, nämlich verzweifelt, traurig oder ohne Hoffnung. Einige wollen sich in dieser Zeit von allem trennen – dem Partner, dem Job. Oder sich sogar das Leben nehmen.
Außerdem können sich viele schlecht konzentrieren, sie schlafen schlecht und können teilweise ihren Alltag nicht bewältigen oder ihren Beruf nicht mehr ausüben.
Was hilft dagegen?
Wenn man glaubt Anzeichen von PMDS zu haben und die Beschwerden immer wieder zur gleichen Zeit vorkommen, dann sollte man zu seinem Gynäkologen bzw. seiner Gynäkologin gehen; oder gleich in ein spezielles PMDS-Zentrum. Dort wird dann geklärt, ob es wirklich PMDS ist.
Gegen PMDS gibt es dann zwei Möglichkeiten. Die eine ist eine Behandlung mit einem Medikament, in dem Hormone drin sind, die den Zyklus unterdrücken. Die andere Möglichkeit sind Antidepressiva, also Medikamente, die im Gehirn auf die Stimmung wirken und sie heben. Was zusätzlich helfen kann, ist Psychotherapie. Dabei unterhält man sich regelmäßig mit einem Therapeuten bzw. einer Therapeutin und spricht über seine Gefühle und Gedanken. Ziel dabei ist dabei, zu lernen, wie man mit PMDS im Alltag gut umgehen kann.
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Das war gesundheit hören – Das Lexikon. Ich bin Kari Kungel aus dem Team von gesundheit-hören. Das ist das Audio-Angebot der Apotheken Umschau.
Wenn ihr mehr über PMDS wissen wollt, und wie der Zyklus die Persönlichkeit verändern kann, dann hört doch mal unsere PMDS-Folge vom Podcast „The Sex Gap". Den Link findet ihr in den Infos zu dieser Folge.
ÜBRIGENS
Obwohl es viele Betroffene gibt, wissen einige Gynäkologen und Gyäkologinnen nicht, dass es PMDS gibt. Zum einen wird die Krankheit und wie man sie erkennt im Medizinstudium oder der gynäkologischen Ausbildung nicht ausführlich genug behandelt. Und zum anderen ist sie überhaupt erst seit 2022 international als offizielle Diagnose anerkannt.
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