Was ist Zöliakie?

Shownotes

Wenn man Zöliakie hat, verträgt man verschiedene Getreidesorten nicht. Man kann dann zum Beispiel Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen haben. Oder man ist erschöpft. Was genau bei Zöliakie im Körper passiert, erfahrt ihr in dieser Folge.

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Stand der Folge: 23.09.2024

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Z wie Zöliakie

Wenn man Zöliakie hat, verträgt man verschiedene Getreidesorten nicht. Man kann dann zum Beispiel Blähungen, Durchfall oder Bauchschmerzen haben, und nimmt ab. Oder man ist erschöpft, weil man wegen der Krankheit zu wenig Eisen aufnimmt. Diese Beschwerden sind belastend, Menschen mit Zöliakie sind haben deswegen auch oft Stimmungsschwankungen. In Deutschland haben 3 bis 5 von 1.000 Menschen diese Krankheit.

Was passiert bei Zöliakie im Körper?

Also das, was wir essen, wird im Dünndarm in einzelne Teile zerlegt. Die Nährstoffe werden dann über die Schleimhaut, die den Dünndarm innen überzieht, aufgenommen. Auch das Eiweiß Gluten, das in Getreide ist, wird verdaut und kommt in unseren Körper. Wenn man gesund ist, dann ist der Vorgang hier zu Ende. Wenn man aber Zöliakie hat, wird Gluten nicht komplett verdaut, es bleiben Bruchstücke davon übrig.

Und auf diese Bruchstücke reagiert der Körper als wären sie Bakterien oder andere Eindringlinge, die man bekämpfen muss – da reichen schon winzig kleine Mengen von Gluten. Die Schleimhaut vom Dünndarm entzündet sich dann. Zusätzlich greifen unsere Abwehrzellen die Teile der Schleimhaut an, an denen noch nicht verdaute Glutenreste hängen bleiben. Mit der Zeit – also, wenn man weiter Nahrungsmittel mit Gluten isst – verkümmern dann die sogenannten Zotten der Dünndarmschleimhaut. Die Zotten sind fingerförmige Ausstülpungen. Und durch dieses Verkümmern wird die Oberfläche der Dünndarmschleimhaut kleiner. Das ist schlecht, weil der Körper dann weniger Nährstoffe aufnehmen kann, zum Beispiel Kalzium, Eisen und Vitamine oder auch Milchzucker und Fette. 

Zöliakie ist eine sogenannte Autoimmunkrankheit. Bei unserem Immunsystem, also der Körperabwehr, ist dann sozusagen was falsch geschaltet. Wenn andere Menschen in der Familie Zöliakie haben, dann ist es wahrscheinlicher, dass man die Krankheit selbst auch bekommt.

Woran merkt man, dass man Zöliakie hat?

Typisch für Zöliakie sind zum Beispiel ständiger Durchfall, fettiger, glänzender Stuhl oder, dass man Gewicht verliert. Aber wie gesagt auch Bauchschmerzen oder ein geblähter Bauch können von der Krankheit kommen.

Einige Menschen haben auch ständig Probleme mit der Haut. Zum Beispiel kann es sein, dass die Haut gerötet ist oder dass man Bläschen drauf hat. Oder auch Quaddeln, die brennen und jucken können. Außerdem haben einige Menschen immer wieder Aphthen, das sind so weißlich-rötliche entzündete Stellen im Mund. Aber es kann auch sein, dass einem die Gelenke und Muskeln weh tun. Und viele fühlen sich ständig müde und erschöpft.

In besonders schweren Fällen von Zöliakie kann es auch sein, dass man langsamer wächst oder der Körper sich langsamer entwickelt. Kinder sind dann zum Beispiel kleiner. Oder sie kommen später in die Pubertät. Und bei jungen Frauen kann es passieren, dass sie später keine Kinder bekommen können. Außerdem kann man andere Krankheiten bekommen, etwa Blutarmut oder Osteoporose.

Was kann man gegen Zöliakie machen?

Die einzige Möglichkeit, eine Zöliakie zu behandeln, ist, sich vollkommen glutenfrei zu ernähren – und zwar für immer. Meistens merkt man nach 2, 3 Wochen, dass sich die Krankheit bessert und die Beschwerden nachlassen.

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Das war gesundheit-hören – Das Lexikon. Ich bin Kari Kungel, und ich bin Redakteurin im Team von gesundheit-hören.

Mehr zu Zöliakie und wo überall Gluten drin sein kann, dazu haben wir euch ein paar Artikel der Apotheken Umschau rausgesucht. Die Links dazu findet ihr in den Infos dieser Folge.

ÜBRIGENS

Gluten wird umgangssprachlich auch Klebereiweiß genannt, weil es beim Backen dafür sorgt, dass aus Mehl und Wasser ein Teig entsteht.

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