Was ist ein Lymphödem?

Shownotes

Bei einem Lymphödem schwillt dauerhaft ein Arm oder ein Bein an, weil das Lymphsystem nicht richtig funktioniert. Frauen haben die Krankheit sehr viel häufiger als Männer. Was genau es damit auf sich hat, hört ihr in dieser Folge.

Weitere Infos:

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Stand der Folge: 27.09.2024

Transkript anzeigen

L wie Lymphödem

Bei einem Lymphödem schwillt dauerhaft ein Arm oder ein Bein an, weil das Lymphsystem nicht richtig funktioniert. Das Lymphsystem gehört zu unserer Körperabwehr und ist ein feines Netzwerk aus Lymphbahnen und Lymphknoten. In der Lymphe, das ist eine Flüssigkeit, werden Krankheitserreger, aber auch Abfallstoffe und überschüssiges Wasser aus unserem Gewebe gesammelt. In Deutschland haben etwa 120.000 Menschen ein Lymphödem. Frauen haben die Krankheit sehr viel häufiger als Männer. 

Wie kommt es zum Lymphödem?

Bei einem Lymphödem funktioniert das Lymphsystem, wie gesagt, nicht richtig. Deswegen kann die Lymphflüssigkeit nicht so gut aus dem Gewebe abtransportiert werden. Sie staut sich und "sucht" sich einen anderen Weg. Das heißt, sie sammelt sich im Gewebe drumherum. Deswegen schwillt es an. Das kann z.B. von der Achsel bis zum Unterarm gehen.

Es gibt zwei Arten von Lymphödemen: Beim sogenannten primären Lymphödem hat man zu kleine oder zu wenig Lymphbahnen im Körper. Oder sie funktionieren nicht richtig. Der Grund dafür sind die Gene oder dass man eine Erbkrankheit hat.

Das primäre Lymphödem ist eher selten, die meisten Menschen haben ein sekundäres Lymphödem. Das kann man zum Beispiel kriegen, wenn man Krebs hat. Weil: um den zu behandeln, müssen etwa bei einer Operation oft auch Lymphknoten oder -bahnen mit entfernt werden. Oder es gehen Teile des Lymphsystems durch eine Strahlenbehandlung kaputt, die man gegen den Krebs bekommt. Außerdem bekommt man ein sekundäres Lymphödem eher, wenn man Übergewicht hat oder bei chronischer Veneninsuffizienz. Dabei kann das Blut in den Venen dauerhaft nicht richtig abfließen.

Woran merkt man ein Lymphödem?

Wie gesagt schwellen meistens Arme oder Beine an, weil sich die Lymphflüssigkeit in den Lymphbahnen zurückstaut. Aber es kann auch passieren, dass sich solche Ödeme an Kopf oder Hals oder auch im Bereich von Penis oder Vulva bilden.

Primäre Lymphödeme hat man oft an beiden Beinen. Sekundäre Lymphödeme hat man meist nur an einem Körperteil. Wie vorhin schon genannt kann das zum Beispiel in der Achsel sein und dann in Richtung Unterarm gehen kann.

Was kann man gegen Lymphödeme machen?

Lymphödeme kann man nicht heilen, aber man kann die Beschwerden behandeln. Am Anfang der Krankheit geht die Schwellung noch zurück, wenn man zum Beispiel das Bein hochlegt. Später funktioniert das nicht mehr. Was man dann versucht, ist, zu verhindern, dass sich Flüssigkeit in den Lymphbahnen eines Körperteils sammelt. Da hilft zum Beispiel regelmäßige Bewegung. Außerdem verschreibt der Arzt oder die Ärztin meistens sogenannte Kompressionsverbände oder auch -strümpfe oder -ärmel. Die sind sehr eng und drücken die Körperteile sozusagen zusammen und unterstützen so die Lymphbahnen. Und wenn das Ödem sehr schlimm ist, dann kann auch eine Operation helfen.

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Das war gesundheit-hören – Das Lexikon. Ich bin Kari Kungel, und ich bin aus dem Team von gesundheit-hören. Das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau.

Wenn ihr mehr zum Lymphödem wissen wollt, dann schaut doch mal in die Infos zu dieser Folge.

ÜBRIGENS

Dass der Mensch ein Lymphsystem besitzt, war wohl schon im alten Ägypten bekannt! Bereits 1.600 vor Christus wurde in einem Schriftstück eine Hieroglyphe, also ein Schriftzeichen, verwendet, das laut Fachleuten "Anschwellen der Lymphdrüsen" bedeutet.

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