Was ist eine Borderline-Persönlichkeitsstörung?

Shownotes

Menschen mit Borderline-Persönlichkeitsstörung oder kurz Borderline haben häufig Stimmungsschwankungen: Sie pendeln zwischen super gut gelaunt, gereizt, wütend und niedergeschlagen hin und her. Worum es sich bei Borderline genau handelt, erfahrt ihr in dieser Folge.

Weitere Infos:

Anlaufstellen und Telefonnummern findet ihr hier:

► Telefonseelsorge: https://online.telefonseelsorge.de

► Info-Telefon Depression: https://www.deutsche-depressionshilfe.de/depression-infos-und-hilfe/wo-finde-ich-hilfe/info-telefon

► Hier findet ihr weitere Telefonnummern, wenn ihr Hilfe braucht: https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/psyche/hier-finden-sie-hilfe-in-scheinbar-ausweglosen-situationen-722141.html

⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.

Diesen und weitere Gesundheitspodcasts gibt es auf www.gesundheit-hören.de

[ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer aktuellen Werbepartner findet ihr hier: https://www.apotheken-umschau.de/podcast/partner

Stand der Folge: 11.10.2024

Transkript anzeigen

B wie Borderline-Persönlichkeitsstörung

Bei Menschen mit Borderline, da wirkt das Gefühlsleben oft chaotisch. Sie haben häufig Stimmungsschwankungen, pendeln zum Beispiel schnell zwischen super gut gelaunt, gereizt, wütend und niedergeschlagen hin und her. Weil Menschen mit Borderline ihre Gefühle schlecht regulieren können, sind sie häufig innerlich stark angespannt. Um dem zu entkommen, quasi um Dampf abzulassen, verletzen sich viele absichtlich, suchen sich gefährliche Hobbys oder trinken zu viel Alkohol oder nehmen Drogen. Eine Borderline-Persönlichkeitsstörung, so heißt die Krankheit korrekt, haben etwa 3 von 100 Menschen. Frauen und Männer haben das wohl etwa gleich häufig.

Warum bekommt man Borderline?

Soweit man weiß, fördern bestimmte Gene, dass eine Borderline-Persönlichkeitsstörung entsteht. Bei Menschen mit Borderline schwanken von Natur aus die Gefühle stärker als bei gesunden Menschen und auch das Selbstbild, also, wie man sich selbst sieht, kann gestört sein.

Außerdem spielen zum Beispiel bestimmte Lebenserfahrungen eine Rolle. Viele haben in ihrer Kindheit und Jugend über längere Zeit sexuelle oder körperliche Gewalt erfahren. Oder sie wurden vernachlässigt.

Und es ist wohl so, dass das Gehirn zum Teil anders funktioniert, Man kann dann Gefühle nicht so gut verarbeiten, nimmt Schmerz anders wahr und reagiert empfindlicher auf Stress als andere Menschen.

Woran merkt man, dass man die Störung hat?

Borderline fällt oft schon bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf. Wie gesagt, fühlen sich die meisten sehr stark angespannt und verschiedenen extremen Gefühlen ausgesetzt, sie schwanken sehr schnell zwischen super gut gelaunt und niedergeschlagen. Dazu kommt, dass sie häufig sehr impulsiv sind, also plötzlich und spontan handeln. Um ihren inneren Zustand in den Griff zu bekommen, verletzen sich viele selbst, ritzen sich zum Beispiel die Haut ein. Andere trinken zu viel Alkohol, nehmen Drogen. Manche essen ohne Maß, fahren zu schnell Auto oder wechseln häufig ihre Partner.

Weit über die Hälfte der Betroffenen versucht mindestens einmal, sich das Leben zu nehmen.

Was kann man gegen Borderline tun?

Es gibt zwei gute Nachrichten. Die eine ist, Die Störung wird häufig schwächer, je älter man wird. Manchmal geht sie sogar ganz weg.

Die zweite gute Nachricht, Man kann die Störung behandeln. Was gut hilft, ist Psychotherapie. Das ist ein Gespräch, das man regelmäßig, z.B. einmal die Woche, führt, entweder einzeln mit einem Therapeuten oder einer Therapeutin. Oder auch in einer Gruppe mit anderen, die ein Therapeut bzw. eine Therapeutin leitet. In den Gesprächen geht es um Gefühle, Gedanken und so weiter. Am Anfang kann es auch sein; dass man diese Art der Therapie für mehrere Wochen in einer Klinik macht. Manchmal werden zusätzlich Medikamente verordnet, aber eher um Beschwerden oder Krankheiten, die oft zusammen mit Borderline auftauchen zu behandeln, z.B. Schlafstörungen oder Depressionen.

------

Das war’s mit dieser Folge von gesundheit hören – Das Lexikon. Ich bin Peter Glück, Chefredakteur von gesundheit hören und das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau.

Wer mehr zu dem Thema wissen will, für den haben wir einen Artikel in den Infos zu dieser Folge verlinkt. Und falls es euch nicht gut geht, dann findet ihr dort auch Anlaufstellen, wo man euch helfen kann.

ÜBRIGENS

Habt ihr euch auch gefragt, warum die Krankheit so heißt? Borderline bedeutet übersetzt ja so was wie Grenzlinie. Das ist deswegen so, weil die Anzeichen zu zwei psychischen, also seelischen Krankheitsbildern passen, also sozusagen auf der Grenzlinie zwischen den beiden sind, nämlich zwischen einer Neurose und einer Psychose.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.