Was ist Kortison?

Shownotes

Als Kortison bezeichnet man mehrere Wirkstoffe, die bei Entzündungen im Körper oder auch bei Allergien helfen. Wie Kortison wirkt, erfahrt ihr in dieser Folge.

⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.

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Stand der Folge: 16.10.2024

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K wie Kortison

Als Kortison bezeichnet man mehrere Wirkstoffe, die bei Entzündungen im Körper oder auch bei Allergien helfen. Das heißt, Kortison kann keine Krankheiten heilen. Es macht aber die Anzeichen weniger schlimm. Zum Beispiel, dass es bei Neurodermitis nicht mehr so stark juckt oder dass bei Heuschnupfen die Nase nicht total zu geht. Vor allem hilft es aber bei Entzündungen im Körper.

Was genau ist Kortison?

Wie gesagt das Kortison, das gibt es nicht. Es geht um eine ganze Gruppe von Stoffen, die ganz korrekt Glu-ko-kor-ti-ko-ide heißen. Und die wirken so ähnlich wie der Botenstoff Kortisol. Den kann der Körper selbst herstellen. Man nennt Kortisol auch das Stresshormon. Denn bei Stress sorgt Kortisol etwa dafür, dass der Blutdruck höher wird und mehr Zucker ins Blut kommt. 

Und wie wirkt jetzt das Medikament Kortison?

Also, Kortison hilft vor allem, Entzündungen im Körper weniger schlimm zu machen. Wenn sich etwas entzündet, denn bremst Kortison das sozusagen. Die Entzündung breitet sich dann nicht so schnell aus. Manchmal reagiert auch das Immunsystem, also die Abwehr vom Körper, zu sehr, wenn das eigentlich gar nicht nötig ist. Etwa, wenn man auf etwas allergisch ist. Auch bei so einer Überreaktion kann Kortison gut helfen.

Ein Vorteil von Kortison, Es kann extrem schnell wirken. Bei einer allergischen Reaktion kann eine hohe Dosis – also viel Kortison – schon innerhalb von ein paar Sekunden bis zu wenigen Minuten helfen.

Kortison hilft zum Beispiel bei einem Hautausschlag, als Kortison-Creme. Bei Heuschnupfen kann ein Kortison-Nasenspray helfen. Und bei Asthma gibt es ein Spray zum Einatmen und da ist auch Kortison drin. Ärztinnen oder Ärzte können Kortison auch spritzen, zum Beispiel in ein Gelenk, das weh tut.

Auch als Tablette zum Schlucken gibt es Kortison. Dann wirkt es im ganzen Körper. Das kann zum Beispiel bei Rheuma-Krankheiten helfen oder bei Entzündungen im Darm.

Wie ist das mit den Nebenwirkungen?

Viele Menschen haben immer noch Angst davor, dass Kortison schlimme Nebenwirkungen haben könnte. Und der Grund dafür liegt in der Geschichte, Vor etwa 75 Jahren, als Kortison zuerst als Medikament benutzt wurde, da wusste man nicht so viel über die Nebenwirkungen. Man hat damals oft viel Kortison gegeben, oder hat das Medikament über lange Zeit benutzt. Und dann gab es eben stärkere Nebenwirkungen. Aber heute weiß man, wie man diese Nebenwirkungen möglichst gut vermeiden kann. Und es gibt Kortison-Medikamente in unterschiedlichen Stärken.

Wenn man Kortison zum Beispiel als Spray nimmt und richtig anwendet, dann gibt es kaum Nebenwirkungen auf den Körper, also etwa auf die Körperabwehr oder den Stoffwechsel. Denn das Kortison kommt kaum ins Blut. Und auch wenn man Kortison-Cremes benutzt, muss man keine Bedenken haben, wenn man sie richtig anwendet. Es kann aber eventuell sein, dass die Haut an der Stelle, wo man die Creme benutzt, etwas dünner oder etwas heller wird.

Starke Nebenwirkungen kann man dann haben, wenn man Kortison über längere Zeit schluckt. Das ist bei Entzündungen im Körper manchmal nötig.

Gegen viele dieser Nebenwirkungen kann man aber etwas tun. Trotzdem sollte man mit seinem Arzt oder der Ärztin immer wieder schauen, ob man noch Kortison nehmen sollte und wie viel davon.

Auch in der Apotheke kann man sich beraten lassen, wie man Medikamente mit Kortison am besten benutzt.

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Das war gesundheit hören – Das Lexikon. Ich bin Peter Glück, Chefredakteur von gesundheit-hören, das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau.

Wer mehr zu Kortison wissen möchte, findet in den Infos zu dieser Folge wie immer einen Link. 

ÜBRIGENS In den 1930er und 1940er Jahren haben Forschende Kortison entdeckt und zum ersten Mal das Medikament im Labor hergestellt. Damals wurde es als „Wundermittel“ gegen Rheuma-Krankheiten gefeiert. Die wichtigsten dieser Forscher erhielten dafür 1951 den Medizin-Nobelpreis.

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