Was ist Tourette?
Shownotes
Beim Tourette-Syndrom – kurz Tourette – hat man sogenannte Tics. Das sind kleine Bewegungen oder Töne, die man immer wieder macht, ohne es zu wollen. Was genau es damit auf sich hat, erfahrt ihr in dieser Folge.
Weitere Infos:
- https://www.apotheken-umschau.de/familie/entwicklung/kleinkind/kleine-tics-bei-kindern-geht-das-weg-794095.html
- https://www.apotheken-umschau.de/familie/kindergesundheit/nervoese-auffaelligkeiten-bei-kindern-einen-tic-anders-988121.html
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Stand der Folge: 18.11.2024
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T wie Tourette-Syndrom
Beim Tourette-Syndrom – kurz Tourette – hat man sogenannte Tics. Das sind kleine Bewegungen, die man immer wieder macht, zum Beispiel Blinzeln oder Nicken. Oder Töne, die man immer wieder von sich gibt, etwa ein Räuspern. Beides macht man, ohne dass man es will. Etwa 1 Mensch von 100 hat das Tourette-Syndrom.
Was genau ist Tourette?
Wer Tourette hat, der hat motorische und vokale Tics. Bei motorischen Tics sind Muskeln im Körper betroffen und bei vokalen Tics die Stimme.
Bei den motorischen Tics macht man Bewegungen, ohne es zu wollen – und auch ohne das kontrollieren zu können. Meistens sind das kurze, ganz plötzliche Bewegungen mit einem Körperteil, zum Beispiel Augenblinzeln, Grimassen, ein Rucken mit dem Kopf oder ein Schulterzucken. Wie oft man diese Bewegungen macht und wie stark sie sind, das ist ganz unterschiedlich. Wenn das Tourette-Syndrom besonders schwer ist, können auch mehrere Körperteile beteiligt sein. Dann hüpfen die Leute zum Beispiel. Manche machen auch obszöne Gesten, zeigen also zum Beispiel den Mittelfinger.
Das zweite Anzeichen von Tourette sind vokale Tics, also Tics der Stimme. Auch die macht man unabsichtlich, man kann sie nicht steuern. Das kann ein Ton wie ein Räuspern, Husten oder Schniefen sein. Es gibt auch noch kompliziertere vokale Tics. Es kann zum Beispiel sein, dass man Schimpfwörter sagt. Das ist die wahrscheinlich bekannteste Form von Tourette. Aber es ist nicht die häufigste. Es kann auch sein, dass man Wörter wiederholt, die man selbst oder jemand anderes gerade gesagt hat.
Beim Tourette-Syndrom ist ein bestimmtes Netzwerk von Nerven im Gehirn beschädigt. Und – Die Krankheit wird wohl vererbt.
Was ist der Unterschied zwischen dem Tourette-Syndrom und Tics?
Kinder im Kita- oder Grundschulalter haben manchmal eine Tic-Störung, mit Tics wie Blinzeln oder Räuspern. Etwa 10 bis 15 von 100 Kindern haben das irgendwann, meist nur kurz, so 6-12 Wochen lang. Bei Jungen sind solche Tic-Störungen häufiger als bei Mädchen. Und bei Kindern, die die Tics länger haben, bessern sich die Anzeichen oft nach der Pubertät – oder sie verschwinden ganz.
Wenn Kinder Tics haben, muss man meistens gar nichts weiter tun. Am besten ist es, die Tics einfach zu ignorieren bis sie wieder weggehen. Man sollte aber darüber trotzdem mal mit dem Kinderarzt oder der Ärztin sprechen.
Was kann man gegen das Tourette-Syndrom tun?
Das Tourette-Syndrom kann man nicht heilen. Man kann nur was gegen die Anzeichen tun.
Wichtig ist am Anfang, dass Arzt oder Ärztin genau erklären, was für eine Krankheit das Tourette-Syndrom ist und was es mit den Tics auf sich hat. Das sollten nicht nur der Mensch mit Tourette-Syndrom wissen, sondern auch alle im Umfeld, also die Familie, in der Schule oder bei der Arbeit.
Dann kann man noch sogenannte Verhaltenstherapien machen. Dabei kann man lernen, mit den Tics besser umzugehen oder zum Beispiel stattdessen eine andere Bewegung zu machen. Und es gibt auch Medikamente, die die Tics weniger schlimm machen können.
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Das war’s auch schon, mit dieser Folge von gesundheit hören – Das Lexikon. Ich bin Laura Weisenburger. Und gesundheit-hören ist das Audioangebot der Apotheken Umschau.
Wenn ihr noch mehr über das Tourette-Syndrom wissen möchtet; wie immer haben wir euch Links in die Infos zu dieser Folge gepackt.
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ÜBRIGENSDas Tourette-Syndrom ist nach dem französischen Arzt Georges Gilles de la Tourette benannt. Der hat es 1885 in einer Studie ganz genau beschrieben. Er nannte das „Tic-Krankheit“.
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