Was ist Bulimie?
Shownotes
Menschen mit Bulimie haben Angst davor zuzunehmen. Man nennt die Krankheit auch Ess-Brech-Sucht, weil Betroffene zwischen Essanfällen und Erbrechen schwanken. Was genau es damit auf sich hat, erfahrt ihr in dieser Folge.
Weitere Infos:
- https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/psychische-krankheiten/bulimie-bulimia-nervosa-741333.html
- Anlaufstellen bei Krisen: https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/psyche/hilfe-finden-anlaufstellen-bei-krisen-753763.html
- Beratungstelefon der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: 0221 / 892031 – https://www.bzga-essstoerungen.de/hilfe-finden/welche-beratung-gibt-es/telefonberatung/
⚠️ WICHTIG: Dieser Podcast dient der Information und ersetzt keine medizinische oder pharmazeutische Beratung. Alle Aussagen und Inhalte geben den zum Veröffentlichungszeitpunkt vorliegenden Kenntnisstand wieder, der Veränderungen unterliegen kann.
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Stand der Folge: 04.12.2024
Transkript anzeigen
B wie Bulimie
Menschen mit Bulimie haben Angst davor zuzunehmen. Sie schwanken dabei zwischen Essanfällen und damit, das Essen wieder loszuwerden. Man nennt diese Krankheit deshalb auch Ess-Brech-Sucht. Bulimie zählt zu den psychischen Krankheiten, ist also eine Krankheit der Seele. Sie beginnt meistens so im Teenageralter. Von 1.000 Mädchen oder Frauen bekommen 19 irgendwann im Leben diese Essstörung. Bei Jungen und Männern sind es 6 von 1.000.
Was genau ist Bulimie?
Menschen mit Bulimie haben wie gesagt Essanfälle, sie essen also in kurzer Zeit sehr viel. Nach dem Essen übergeben sie sich dann mit Absicht. Oder sie nehmen Abführmittel, um das, was sie gegessen haben, loszuwerden. Manche Menschen mit Bulimie machen auch übertrieben viel Sport. Oder sie planen Phasen ein, in denen sie sehr wenig essen.
Dass man Bulimie kriegt, dafür müssen verschiedene Sachen zusammenkommen. Die Gene, also unser Erbgut, können eine Rolle spielen. Aber auch ein extremes Essverhalten in der Familie kann zu einer Bulimie führen. Oder dass in der Familie Schlanksein sehr wichtig ist.
Es kann auch sein, dass man eher ein Mensch mit wenig Selbstwertgefühl ist und man es deshalb sehr, sehr wichtig findet, wie viel man wiegt oder wie man aussieht. Und wenn sich der Körper dann in der Pubertät verändert oder man vielleicht gemobbt wird, verstärkt sich das Ganze noch. Auch, dass es in den Medien und auf Social Media unrealistische Schönheitsideale gibt, kann eine Rolle spielen.
Wie merkt man, dass man Bulimie hat?
Menschen mit Bulimie sieht man ihre Krankheit nicht unbedingt an. Körperliche Beschwerden treten oft erst spät auf. Weil man häufig erbricht, kann sich zum Beispiel die Schleimhaut in der Speiseröhre entzünden und Zähne und Zahnfleisch werden geschädigt. Und wenn man Abführmittel benutzt, belastet das den Magen und den Darm.
Außerdem kann es dazu kommen, dass es dem Körper an wichtigen Nährstoffen fehlt. Es kann dann zum Beispiel sein, dass einem die Haare ausfallen oder man häufiger krank ist. Oder es kann sein, dass die Monatsblutung unregelmäßig kommt oder ganz ausbleibt.
Und auch auf die Seele hat die Krankheit einen großen Einfluss. Viele schämen sich nämlich für ihre Essanfälle. Es kann dann sein, dass sie sich von ihren Mitmenschen zurückziehen. Und oft haben Betroffene weitere seelische Krankheiten, zum Beispiel Depressionen oder Angststörungen. Wenn die Krankheit besonders schwer ist, kann eine Bulimie auch zum Tod führen.
Wie kann man Bulimie behandeln?
Wenn man glaubt, man hat Bulimie, dann kann man erst mal zu seiner Hausärztin bzw. seinem Hausarzt gehen. Die oder der wird einen dann vermutlich zu einer Spezialistin oder einem Spezialisten für Essstörungen überweisen.
Auf jeden Fall muss die Krankheit so früh wie möglich behandelt werden. Ziel ist es, wieder ein normales Essverhalten zu entwickeln. Dabei helfen kann zum Beispiel eine Psychotherapie, wo man in Gesprächen mit der Therapeutin oder dem Therapeuten herausfindet, was vielleicht zu der Krankheit geführt hat. Dann wird erarbeitet, wie man dagegen angehen und einen Rückfall verhindern kann.
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Das war’s mit dieser Folge von gesundheit-hören – Das Lexikon. Ich bin Kari Kungel, und ich bin Redakteurin im Team von gesundheit-hören, dem Audioangebot der Apotheken Umschau.
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ÜBRIGENSSo Kommentare wie „Iss doch einfach wieder normal!” hilft Menschen mit Bulimie wenig. Wie man damit zum Beispiel als Freundin oder Verwandter am besten umgehen kann und wo es Hilfe und Beratung gibt, dazu haben wir euch ein paar Links in die Infos zu dieser Folge gepackt.
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