Was ist Gürtelrose/Herpes zoster?

G wie Gerstenkorn

Wenn man ein Gerstenkorn hat, dann ist das Augenlid – also die Haut am Auge – entzündet und tut weh. Manchmal schwillt das Augenlid dann auch an. Und wenn das passiert, dann sieht das so aus als hätte man am Auge einen kleinen, runden Knoten. Das sieht ein bisschen aus wie ein Getreidekorn. Und daher auch der Name Gerstenkorn. Fachleute unterscheiden zwischen dem inneren Gerstenkorn und dem äußeren Gerstenkorn. Das Gerstenkorn entwickelt sich also entweder an der Innenseite vom Augenlid oder außen, also am Rand vom Augenlid bzw. bei den Wimpern.

Warum bekommt man überhaupt ein Gerstenkorn?

Der Grund sind Bakterien, also sehr kleine Lebewesen, die kann man mit bloßem Auge nicht sehen. Eine bestimmte Art von Bakterien ist häufig schuld am Gerstenkorn. Diese Art hat den Namen "Staphylokokkus aureus" und lebt normalerweise auf unserer Haut. Aber sie kann eben von der Haut ins Auge kommen. Stellt euch vor, ihr fasst mit schmutzigen Fingern in die Augen. Dann kann das passieren. Übrigens – bei Menschen, die ein schwächeres Immunsystem haben – z. B. bei einer Chemotherapie oder wenn man Diabetes, also die Zuckerkrankheit, hat – da kann der Körper generell schlechter Bakterien abwehren. Und diese Menschen haben häufiger ein Gerstenkorn. Auch wenn man viel Stress hat oder die Hormone aus irgendeinem Grund verrückt spielen, bekommt man häufiger ein Gerstenkorn.

Wenn die Bakterien erst mal im Auge sind, setzen sie sich in den Drüsen am Augenlid fest. Drüsen sind Organe, die am Auge z. B. Tränen oder Schweiß bilden. Und diese Drüsen entzünden sich dann.

Was passiert bei einem Gerstenkorn?

Also bei einem äußeren Gerstenkorn sind die Drüsen außen am Lid entzündet. Nach einer Weile entsteht eine Art kleiner Knoten. Der ist von außen rot und darin ist Eiter - also eine gelb-grünliche Flüssigkeit, die bei Entzündungen vom Körper abgesondert wird. Deshalb kann die Haut dann an dieser Stelle spannen und weh tun.Bei einem inneren Gerstenkorn sind die Drüsen innen am Lid entzündet. Das Lid kann dann sehr dick werden. So dick, dass das Auge vielleicht nicht mehr zu sehen ist.

Ist das gefährlich?

Normalerweise geht ein Gerstenkorn von alleine weg. Das dauert so eine Woche. Es platzt dann einfach auf und der Eiter läuft raus. Die entzündete Drüse heilt ab und die Schwellung am Lid verschwindet nach und nach. Vor allem ein äußeres Gerstenkorn ist nicht schlimm. Ihr solltet aber trotzdem zu einem Augenarzt oder einer Augenärztin gehen. Dort kriegt man eine Salbe fürs Auge oder Augentropfen verschrieben.

Ein inneres Gerstenkorn ist etwas schlimmer. Weil die Entzündung nämlich innen ist, könnte sich die Bindehaut, das ist die Hautschicht zwischen Lid und Augapfel, entzünden. Und wenn das passiert, dann juckt das Auge sehr stark. Außerdem kann sich auch das ganze Auge oder sogar die Augenhöhle entzünden. Oft haben Betroffene dann Kopfschmerzen oder Fieber. Wenn das bei euch der Fall ist, solltet ihr sofort zu einem Augenarzt oder einer Augenärztin gehen.

---- gesundheit-hören – Das Lexikon. Ich bin Peter Glück - aus dem Team von gesundheit-hören, dem Audioangebot der Apotheken Umschau.

Mehr zum Gerstenkorn haben wir euch in den Infos der Folge verlinkt. Und in unserem Lexikon gibt es noch viele weitere Begriffe, z. B. "Antibiotika".

Wenn euch dieser Podcast gefällt, dann empfehlt ihn gerne an eure Freunde weiter. Ihr habt Feedback für uns? Dann schreibt uns doch an redaktion@gesundheithoeren.de.

ÜBRIGENS

Wenn ihr ein Gerstenkorn habt, dann seid ihr damit alles andere als alleine und bestimmt nicht die Ersten! Das war auch schon vor über 2000 Jahren im Alten Griechenland Thema. Und schon damals wurde die Entzündung mit dem Wort für Gerste benannt. Auf griechisch natürlich, und zwar κριθάρι bzw. altgriechisch Krithe.