Was ist Pfeiffersches Drüsenfieber?

Shownotes

Beim Pfeifferschen Drüsenfieber sind Teile des Lymphsystems, zum Beispiel die Mandeln oder Lymphknoten, geschwollen, und man kriegt Fieber. Was dabei genau passiert, erfahrt ihr in dieser Folge.

Weitere Infos:

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Stand der Folge: 09.02.2024

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P wie Pfeiffersches Drüsenfieber

Beim Pfeifferschen Drüsenfieber sind Teile des Lymphsystems, zum Beispiel die Mandeln oder Lymphknoten, geschwollen, und man kriegt Fieber. Das Lymphsystem ist wichtig für uns. Darüber werden im Körper nämlich Nährstoffe und Abfallstoffe transportiert – zu und von den Organen. Und von den Lymphknoten – oft falsch als Lymphdrüse bezeichnet – werden Krankheitserreger wie Bakterien entsorgt. Schuld am Pfeifferschen Drüsenfieber ist allerdings ein bestimmtes Virus - das sogenannte Epstein-Barr-Virus. Das haben fast alle Europäer – bis sie 40 sind – in ihrem Körper. Aber nicht alle bekommen Drüsenfieber, sondern nur so ungefähr die Hälfte.

Wie kriegt man das Virus?

Also, der Erreger wird über den Speichel übertragen, er muss also von einem Mund in den anderen kommen. Das passiert sehr häufig, wenn Eltern mit ihrem Kind schmusen. Allerdings bricht das Drüsenfieber da in der Regel nicht aus. Jugendliche oder junge Erwachsene stecken sich wahrscheinlich beim Küssen an. Deswegen heißt das Pfeiffersche Drüsenfieber umgangssprachlich auch Kuss-Krankheit oder Studentenfieber.

Vom Speichel aus befällt der Erreger dann Nase, Mund und Rachen. Zu allererst sind das die Mandeln. Dann „zieht“ er weiter ins Blut und befällt Organe wie die Leber und die Milz. Außerdem gelangt es so in die Lymphknoten und greift dort bestimmte Zellen an. Nach vier bis acht Wochen bricht die Krankheit dann aus – aber – ihr erinnert euch – nicht bei allen, die den Erreger bekommen.

Bis das Drüsenfieber weg ist, dauert es auch ein paar Wochen, manchmal sogar bis zu zwei Monate. Allerdings, der Erreger, der bleibt für immer im Körper. Das Eppstein-Barr-Virus, das gehört nämlich zu den Herpesviren. Die Krankheit kann also wieder ausbrechen – dann aber ohne Beschwerden.

Und zu denen kommen wir jetzt - Wie macht sich das Drüsenfieber bemerkbar?

Los geht's meistens mit Fieber, da steigt die Körpertemperatur also um ein paar Grad an. Dazu werden die Lymphknoten an Hals und Nacken ziemlich dick. Das heißt, sie schwellen an, manchmal, bis sie so groß sind wie Hühnereier. Und die Mandeln entzünden sich und bilden dazu noch so einen gräulich-weißen Belag. Viele riechen deswegen auch ein bisschen faulig aus dem Mund. Außerdem kriegt man Beschwerden ähnlich wie bei einer Grippe. Also der Hals, der Kopf und die Muskeln tun einem weh, man bekommt einen trockenen Husten. Und man fühlt sich müde. Einige kriegen außerdem einen Ausschlag auf der Haut, der juckt.

Weil die Erreger auch in die Milz und die Leber gelangen, können diese Organe anschwellen. Das kann die Ärztin oder der Arzt, wenn man untersucht wird, durch die Bauchdecke ertasten.

Wie wird man die Krankheit wieder los?

Meist geht sie von alleine wieder weg und ist eher harmlos. Was da hilft ist Ruhe und viel schlafen. Gegen die Schmerzen können einem Medikamente helfen. Ibuprofen und Paracetamol zum Beispiel, wenn einem der Kopf brummt, der Hals weh tut und wenn man Fieber hat. Und wer krank ist, der sollte den direkten Kontakt mit anderen vermeiden.

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gesundheit-hören – Das Lexikon. Ich bin Peter Glück, aus dem Team von gesundheit-hören, das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau. Wenn ihr mehr zum Pfeifferschen Drüsenfieber wissen wollt oder anderen Erkrankungen, die man durch Herpesviren kriegt, schaut in die Infos zur Folge. Wenn euch dieser Podcast gefällt und geholfen hat, dann folgt uns doch einfach!

ÜBRIGENS

Jetzt hab‘ ich so viel vom „Pfeifferschen“ geredet, aber wer ist dieser Pfeiffer eigentlich, nach dem die Krankheit benannt ist? Also Emil Pfeiffer, das war ein Arzt in Wiesbaden. Der hat bis 1921 gelebt. Das Drüsenfieber hat er zum ersten Mal schon 1888 in einem Vortrag beschrieben. Der Erreger, der wurde dann erst fast hundert Jahre später entdeckt, 1964 war das. Und zwar von Yvonne Barr, das war eine Virologin aus Irland und Michael Epstein, das ist ein Virologe aus England. Deswegen nennen wir das Virus auf Deutsch eben "Epstein-Barr-Virus".

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