Was ist eine Herzmuskelentzündung?

H wie Herzmuskelentzündung

Unser Herz ist ein Muskel und wenn wir zum Beispiel in Ruhe dasitzen, dann zieht der sich 60 bis 80 Mal in der Minute zusammen und entspannt sich wieder. So wird unser Körper mit Sauerstoff und Energie versorgt. Dieser Muskel kann sich entzünden, was in der Fachsprache Myokarditis heißt. Das Dumme – man merkt teilweise kaum oder erst sehr spät, dass man krank ist.

Wie kann sich der Herzmuskel entzünden?

Das ist ganz verschieden. Sehr häufig sind Krankheitserreger schuld, vor allem Viren. Das können zum Beispiel solche sein, die für Grippe verantwortlich sind oder für Herpes, Masern und so weiter. Manchmal sind aber auch Bakterien hier die Übeltäter.

Bleiben wir mal bei Grippe-Viren. Die gelangen zum Beispiel durch eine sogenannte Tröpfcheninfektion in unseren Körper. Also, wenn jemand, der die Grippe hat, neben uns niest oder hustet, dann nehmen wir die Erreger auf, etwa beim Einatmen. Und die befallen dann die Schleimhäute etwa in Nase und Mund, und vermehren sich dort. Das kriegt unser Körper mit, und bekämpft die Erreger, bis sie weg sind. Wenn man eine Grippe aber nicht ganz auskuriert, kann es ein, dass einige Erreger übrigbleiben und tiefer in den Körper vordringen – bis zum Herz. Dort siedeln sie sich am Herzmuskel an, und der entzündet sich. Das kann Wochen später passieren.

Der Herzmuskel kann sich aber auch auf andere Weise entzünden. Meistens hat man dann schon eine andere Krankheit, die unsere Körperabwehr beschäftigt. Es kann dann sein, dass die Abwehrzellen übers Ziel hinausschießen und nun anfangen, an anderen Stellen zu kämpfen. Und das kann am Herzmuskel sein. 

Außerdem können auch bestimmte Stoffe für eine Herzmuskelentzündung sorgen. Zum Beispiel Medikamente, Gifte, Alkohol oder Drogen wie Kokain. 

Viele merken gar nicht, dass sich der Herzmuskel entzündet hat. Warum?

Na ja, so klassische Beschwerden sind zum Beispiel, dass man sich nicht mehr so belastbar fühlt. Manche spüren auch, dass ihr Herz heftiger klopft als sonst. Oder dass es sich anfühlt, als würde es stolpern. Dazu kann einem schwindelig sein. Oder man hat das Gefühl, schlechter Luft zu bekommen. Und das sind eben alles Beschwerden, die können auch von vielen anderen Dingen kommen. 

Wenn man solche Beschwerden aber nach einer Grippe oder einer Erkältung hat, oder man hat das Gefühl, nicht mehr richtig "auf die Beine zu kommen", sollte man das bei einem Arzt oder einer Ärztin abklären lassen.

Klarer ist es, wenn die Beschwerden plötzlich und sehr heftig auftreten. Was heißt plötzlich und heftig? Naja, so wie bei einem Herzinfarkt. Zum Beispiel tut einem plötzlich die Brust weh, das fühlt sich wie Stiche an. Man bekommt dazu noch schlecht Luft. Und das Herz rast. Außerdem, das sehen andere von außen, kriegt man dann blasse oder blaue Lippen. 

Wie kann man das behandeln?

Ganz wichtig – wenn euch plötzlich die Brust weh tut und so weiter, also wie gerade beschrieben, dann ruft bitte sofort den Notarzt. Die Nummer ist die 112.

Ansonsten gilt – wenn man Beschwerden hat, die man nicht kennt, dann am besten zum Arzt oder zur Ärztin gehen. Die untersuchen dann, ob vielleicht der Herzmuskel entzündet sein könnte. Wenn das so ist, muss man langsam machen, also Aufzug statt Treppe steigen, kein Sport und so. Denn meist heilt eine Herzmuskelentzündung von selbst ab. Wenn die Krankheit schlimmer ist, bekommt man vielleicht Medikamente verschrieben. Die sollen helfen, die Entzündung in den Griff zu kriegen und das Herz zu entlasten.

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gesundheit-hören – Das Lexikon. Ich bin Peter Glück aus dem Team von gesundheit-hören, das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau.

Mehr zum Thema Herzmuskelentzündung haben wir euch in den Infos der Folge verlinkt.

Und in unserem Lexikon gibt es noch viele weitere Begriffe, zum Beispiel "Grippe" oder "Erkältung".

ÜBRIGENS

Immer wieder hört man, dass Sportler an einem plötzlichen Herztod sterben. Ein Grund dafür kann ein entzündeter Herzmuskel sein. Deswegen sollte man erst wieder mit Sport anfangen, wenn eine Grippe oder eine Erkältung ganz überstanden ist. Das heißt ein bis zwei Wochen gar kein Training. Und wenn man bereits ein paar Tage keine Beschwerden mehr hatte, dann bitte vorsichtig, langsam loslegen.