Was ist Nesselsucht?

N wie Nesselsucht

Bei einer Nesselsucht bilden sich Schwellungen auf der Haut, in denen Flüssigkeit ist. Diese Stellen können ganz unterschiedlich groß sein, von wenigen Millimetern bis hin zu mehreren Zentimetern. Und diese Schwellungen, die haben einen bestimmten Namen und zwar nennt man die "Quaddeln". Und diese Quaddeln, die jucken und brennen manchmal fürchterlich, so ähnlich, wie wenn man in Brennnesseln gefasst hat.

Teilweise schwellen auch Stellen im Gesicht ziemlich stark an oder auch an den Händen oder an den Füßen. Fachleute nennen das Angioödeme. An der Lippe, da sieht das übrigens so aus, als sei da 'ne Schönheits-Behandlung schief gegangen.

Was passiert denn bei Nesselsucht im Körper?

Also, wenn man Nesselsucht hat, dann ist es so, dass der Körper so was wie Pollen oder andere Sachen auf jeden Fall als fremd registriert oder sogar als schädlich. Und das, obwohl die eigentlich nicht gefährlich sind. Aber bei Nesselsucht reagiert der Körper halt drauf - und ruft dann bestimmte Zellen auf den Plan, die hier abwehren sollen. Deswegen schütten die Zellen dann erstmal Botenstoffe aus und die setzen das körpereigene Abwehrprogramm in Gang. Ein wichtiger Botenstoff ist dabei Histamin. Das ist dann auch schuld daran, dass man diese Quaddeln bekommt - dass es juckt, dass die Haut rot wird oder sogar anschwillt. Also kurz gesagt ist das alles sozusagen eine Art Überreaktion des Körpers.

Allerdings - es ist nicht immer so klar, was genau diese Zellen reizt und warum dann das Abwehrprogramm auf den Plan gerufen wird. Das kann nämlich zum Beispiel genauso gut passieren, wenn irgendwas lange auf eine Stelle drückt - zum Beispiel der Riemen von einer Tasche. Oder wenn man draußen in der Kälte ist. Dann können an den Stellen, wo Druck oder Kälte hingekommen sind, auch Quaddeln entstehen.

Was man jetzt gegen Nesselsucht machen kann?

Also das kommt echt total darauf an, was die Nesselsucht auslöst.

Die Quaddeln verschwinden nach ungefähr einem Tag von selber - fast wie ein Mückenstich. Bis dahin kann man ein sogenanntes Antihistaminikum als Tablette nehmen. Das hilft, damit nicht so viele Quaddeln entstehen. Wenn die Nesselsucht durch einen Infekt wie eine Erkältung oder sowas kommt, dann ist es wichtig, den erstmal zu behandeln. Und in Fällen, wo man den Grund nicht kennt, kann ebenfalls ein Antihistaminikum und auch noch andere Medikamente helfen. Was es da gibt, das wissen Hausarzt oder Hausärztin.Und - das ist ja auch irgendwie logisch - wenn man weiß, dass man die Quaddeln durch Wärme oder Pollen oder so bekommt, dann sollte man das natürlich so gut es geht meiden.

Was noch wichtig ist – ab und zu, hab‘ ich ja gerade gesagt, gesellen sich zu den Quaddeln auch noch diese Angioödeme, also diese starken Schwellungen. Die können auch an den Augenlidern und den Lippen sein. Manchmal auch an Zunge, Rachen oder Kehlkopf. Wenn die anschwellen, kann es sein, dass man nicht mehr gut Luft bekommt. Und wenn das passiert, dann sollte man natürlich unbedingt den Rettungsdienst rufen. Und seine Notfallmedikamente nehmen, falls man da schon welche verschrieben bekommen hat.

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So. Das war‘s mit dieser Folge von gesundheit hören – Das Lexikon. Ich bin Peter Glück aus dem Team von gesundheit hören, das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau. Und wir haben Euch noch mehr Infos zur Nesselsucht in den Infos zur Folge verlinkt.

Und wenn ihr wissen wollt, was der eben erwähnte Botenstoff Histamin im Körper noch so alles kann - dazu gibt es eine eigene Folge. Die findet ihr ganz einfach, zum Beispiel auf unserer Lexikon-Übersichtsseite. Dazu einfach auf gesundheit-hören.de gehen und auf den Lexikonpodcast klicken.

ÜBRIGENS

Manche Menschen bekommen sogar Quaddeln, wenn sie mit Wasser oder ihrem eigenen Schweiß in Berührung kommen. Das ist allerdings tatsächlich sehr, sehr selten.