Was ist eine Blinddarmentzündung?

B wie Blinddarmentzündung

Wenn der Blinddarm entzündet ist – das ist ein Teil vom Darm, genauer gesagt vom Dickdarm –, dann kann das sehr unterschiedlich aussehen. Zum Beispiel kann einem der Bauch wehtun, einem ist übel, und man kann leichtes Fieber haben. Und eigentlich ist auch gar nicht der Blinddarm entzündet. Sondern ein kleines Anhängsel am Blinddarm. Dieses Anhängsel heißt Wurmfortsatz. Wir müssten also eher über W wie Wurmfortsatzentzündung sprechen.

Wie entzündet sich dieses Anhängsel?

Also erst mal, den Wurmfortsatz kann man sich wie eine Art dünnen Schlauch vorstellen, etwa so lang wie den kleinen Finger. Dieser Schlauch hängt am Blinddarm und hat nur eine Öffnung zum Blinddarm hin. Und die kann eben verstopfen, meistens durch Klumpen von hartem Stuhl, manchmal auch durch Parasiten wie z.B. Würmer. Es kann auch sein, dass der Fortsatz ungünstig da liegt und so geknickt wird. In allen Fällen staut sich Flüssigkeit in dem Anhängsel. Wenn das passiert, dann können sich Bakterien aus dem Darm darin besser vermehren. Der Körper reagiert darauf und der Schlauch entzündet sich. Dann wird er rot und dick, schwillt also an.

Wie merkt man das?

Ganz klar – dass der Bauch heftig weh tut. Und zwar normalerweise auf der rechten Seite. Es kann aber sein, dass es erst mal im oberen Teil vom Bauch zieht oder sticht. Viele denken dann eher an Magenbeschwerden. Oder es kann sein, dass der untere Bauch auf der linken Seite weh tut, weil die Schmerzen bis dahin ausstrahlen.

Aber in der Regel tut es auf der rechten Seite weh. Die Schmerzen werden sogar stärker, wenn man husten muss. Viele können vor lauter Schmerzen auch das rechte Bein nicht mehr anheben und hinken dann beim Gehen.

Dazu kann sich der Bauch hart anfühlen. Außerdem kann einem übel sein, vielleicht muss man sich sogar übergeben. Und man hat nicht so richtig Lust, zu essen. Es ist auch möglich, dass der Darm nicht mehr so gut arbeitet und man vielleicht nicht mehr groß aufs Klo gehen kann. Manche haben auch leichtes Fieber.

Aber man kann auch andere Beschwerden haben, das ist vor allem bei kleinen Kindern, Alten und Schwangeren so.

Was kann man da machen?

Also, wenn man glaubt, man hat was am Blinddarm, dann geht man am besten zu seinem Arzt oder zu seiner Ärztin, oder auch gleich ins Krankenhaus. Auch wenn es sein kann, dass andere Krankheiten der Grund sind, dass es wehtut.

Falls es doch der Blinddarm ist, kann es gefährlich werden. Deswegen lieber ernst nehmen. Denn die Entzündung kann schlimmer werden. Bis dann eventuell sogar der Wurmfortsatz so dick ist, dass er platzt. Wenn das passiert, kommt anverdautes Essen aus dem Darm plus Bakterien in die Bauchhöhle. Das heißt dann Blinddarmdurchbruch und kann lebensgefährlich sein.

Bevor das aber passiert, wird der Wurmfortsatz häufig in einer OP entfernt. Aber es muss nicht immer so weit kommen. Die Entzündung kann auch von allein weggehen. Oder man bekommt Antibiotika, um das zu unterstützen oder zu beschleunigen.

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Das war gesundheit-hören – Das Lexikon. Ich bin Kari Kungel, aus dem Team von gesundheit-hören, das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau.

Mehr zu Blinddarmentzündung oder besser Wurmfortsatzentzündung haben wir euch in den Infos der Folge verlinkt.

ÜBRIGENS

Früher hat man gedacht, der Blinddarm ist einfach ein nutzloses Anhängsel. Und die meisten vermissen ihn nach einer Blinddarm-OP auch gar nicht. Aber der Blinddarm spielt wohl eine Rolle bei jungen Kindern, damit ihr Immunsystem, also die Abwehr vom Körper, reifen kann. Auch bei Erwachsenen sind darin Abwehrzellen. Die Aufgabe von diesen Zellen wird aber nach der OP von anderen übernommen.