Was sind sexuell übertragbare Krankheiten?

S wie sexuell übertragbare Krankheiten

Auf der ganzen Welt gibt es mehr als 30 Krankheiten, mit denen steckt man sich hauptsächlich beim Sex an. Also zum Beispiel HIV, Chlamydien oder Feigwarzen. Sie heißen deswegen - eigentlich logisch - „sexuell übertragbare Krankheiten“. Das kürzt man übrigens oft ab, nämlich mit der Bezeichnung STI. Das kommt aus dem Englischen und steht für „sexually transmitted infections“.

Wieso steckt man sich beim Sex so leicht an?

Also, dazu muss man wissen – an diesen Krankheiten sind Viren, Bakterien, Pilze oder andere Arten von so minikleinen Erregern schuld. Und je nach Erreger können die sich sehr leicht über Flüssigkeiten oder Schleimhäute übertragen. 

Nehmen wir mal HIV. Also das Virus, das für die Krankheit Aids verantwortlich ist - in Deutschland wird das zum Glück übrigens nur noch eher selten übertragen, weil wir inzwischen eine ganz gute Behandlung dagegen haben. Und viele auch wissen, dass und wie man sich schützen sollte.

Jedenfalls - wenn nun also jemand das HI-Virus in sich hat, dann findet man das - in unterschiedlicher Menge muss man sagen - auch in Körperflüssigkeiten, also etwa in Sperma oder in Vaginalflüssigkeit. Und diese Erreger können dann zum Beispiel beim Sex über verletzte Haut oder über die Schleimhäute in den Körper des anderen kommen. Und sich da dann ausbreiten. 

Aber das geht eben nicht nur über Körperflüssigkeiten. Bei anderen STI sind die Erreger auf den Schleimhäuten von Vagina, Penis oder Po. Also das ist zum Beispiel der Fall bei Chlamydien. Da werden die Erreger dann von Schleimhaut zu Schleimhaut übertragen. Und da reicht auch schon die bloße Berührung zum Beispiel von Penis und Po beim Sex.

Was an der Stelle noch wichtig ist zu wissen – wenn man ein Kondom benutzt, dann ist es weniger wahrscheinlich, sich anzustecken. Weil man dann eben weniger mit den Schleimhäuten der anderen Person in Berührung kommt oder mit den Flüssigkeiten, in denen Erreger sind.

Steckt man sich denn nur beim Sex an?

Leider nein. Manchmal geht das auch durch eine sogenannte Schmierinfektion. Das heißt, die Erreger werden über Gegenstände - über Dildos beispielsweise - oder auch über Hände oder Finger weitergeben. Oder auch - eine Frau kann die Krankheit während der Schwangerschaft auf das Kind übertragen, oder während der Geburt oder beim Stillen.

Ein paar sexuell übertragbare Infektionen können auch durch das Blut weitergegeben werden. Zum Beispiel, wenn Leute sich Drogen spritzen und dafür die gleiche Spritze verwenden.

Und - manche STIs können tatsächlich auch beim Küssen übertragen werden. Ich denke da an Feigwarzen oder Herpes, die ja eben auch am oder im Bereich des Mundes sein können.

Was passiert, wenn ich eine STI habe?

Das kommt natürlich auf die genaue Krankheit an. Man merkt das zum Beispiel daran, dass es untenrum juckt oder es beim Pinkeln brennt. Oder es kommt auch ne Flüssigkeit aus Vagina, Penis oder Po, die man so noch nicht kannte - die kann grünlich, gelblich oder bräunlich sein und unangenehm riechen. Manchmal hat man aber auch lange überhaupt keine Beschwerden.

Bei Arzt oder Ärztin könnt ihr euch auf sexuell übertragbare Krankheiten testen lassen. Und gegen viele gibt es Medikamente zum Beispiel Antibiotika.

------

Das war gesundheit hören – Das Lexikon. Ich bin Peter Glück. Und wenn ihr mehr zum Thema wissen wollt, dann schaut doch mal in die Infos zu dieser Folge. Da gibt‘s ein paar Links.

Außerdem - wenn ihr euch für Themen rund um Gesundheit interessiert, dann kann ich Euch nur das gesamte Angebot von gesundheit-hören ans Herz legen. gesundheit hören, das ist das Audioangebot der Apotheken Umschau.

ÜBRIGENS

Habt ihr schon mal von einer Huckepack-Infektion gehört? Das heißt, wenn man schon eine bestimmte STI hat, dann ist es wahrscheinlicher, sich auch mit dem HI-Virus anzustecken. Das kommt also noch "obendrauf". Und das ist unter anderem so, weil durch viele STIs die Schleimhäute eben entzündet oder verletzt sind. Und das macht es dann wiederum für das HI-Virus einfacher, in den Körper zu kommen.